Es ist Samstag, der 25. Mai in Einsiedeln: Die Sonne steht hoch am Himmel. Pünktlich hat Petrus also seine Regenschleusen geschlossen und das Engagement der teilnehmenden Kinder mit herrlich sonnigem Wetter belohnt. Rund 1300 an der Zahl haben sich um circa 9 Uhr in allen Himmelsrichtungen im Dorf Einsiedeln besammelt. Heute ist ihr Tag. Heute sind sie die Welt. Heute gehört ihnen die Bühne am Welttheater. Dementsprechend aufgeregt und nervös sind einige von ihnen schon am Vorabend.
Hallo Welt. Wir sind da! Deine Kinder

Während auf dem Klosterplatz bereits das Theaterspektakel startet, Welttheatergesellschafts-Präsident James Kälin und Bildungsdirektor Michael Stähli Reden schwingen, machen sich die Schulkinder im Sternenmarsch auf den Weg in Richtung Kloster.
Tausende Besucher – grösstenteils Eltern und Verwandte der Kinder – sehen, wie die Kinder auf ihre Bühne schreiten. Und sowohl Kinder als auch Erwachsene nehmen erstmals die imposante Kulisse wahr, auf welcher sie heute die Stars sein dürfen. Und das sind sie zweifelsohne. Das Welttheaterlied berührt und begeistert zugleich. Während einige aus voller Kehle singen, sind von anderen kaum Töne zu hören. Es ist perfekt unperfekt.
Nach tosendem Applaus für die Kinder – ja sogar stehende Ovationen gibts – begeben sie sich klassenweise auf die Prozession durchs Klosterdorf. So bunt und lebendig kennt man Einsiedelns Strassen sonst nur an der Fasnacht – und vielleicht noch am Landwasserplausch.
Und mitten drin sind auch die Klassen aus der Gemeinde Feusisberg. Buben wie Mädchen agieren mit dem Publikum und pusten dafür Seifenblasen, wagen den Blick in Kristallkugeln oder gehen anderweitig auf Du und Du mit den zahlreichen Schaulustigen. Der Lohn dafür sind nicht nur die begeisterten Gesichter in die sie blicken und der Stolz der Eltern, sondern auch zwei Würstli mit Brot, die am Ende des Umzuges verteilt werden. Die haben sie sich auch redlich verdient.
Mit der Verpflegung der Kinder endet der erste richtige Anlass zum Auftakt der Welttheater-Spielperiode 2024. Bleibt zu hoffen, dass einige der Kinder weiterhin den Zugang zur Kultur im Speziellen zum Theater finden werden. Denn, wie hiess es heute so schön: «Ohne euch Jugendliche, können auch wir alte Hasen bald nicht mehr auftreten.»