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Siebnen
21.06.2020

Katechetin: «Die Kinder waren enttäuscht»

Katechetin Vreni Ziltener. (Bild zvg)
Katechetin Vreni Ziltener. (Bild zvg) Bild: zvg
Unter dem Motto «Lebensbaum, wachsen und reifen» findet am Sonntag die Erstkommunion in Galgenen statt. Katechetin Vreni Ziltener erzählt, was anders ist, nachdem die Feier im April abgesagt werden musste.

mit Vreni Ziltener sprach Yasmin Jöhl

Eigentlich hätte die Erstkommunion am ersten Sonntag nach Ostern stattfinden sollen. Dann kam Corona und die Feier musste abgesagt werden. Wie war das für Sie?
Angesichts der Absagen von allen anderen Veranstaltungen und den Vorsichtsmassnahmen war es klar, dass auch dieses Kirchenfest abgesagt werden musste. Es hatte sich schon so vieles verändert und fühlte sich irgendwie merkwürdig und seltsam an.

Sie wären also bereit gewesen...
Die Vorbereitungen begannen schon im September mit dem Elternabend, am ersten Adventssonntag feierte die Pfarrgemeinde den Vorstellungsgottesdienst der Erstkommunionkinder, im Januar begannen die Gesangsproben, im Februar war der Eltern-Kind-Tag, wo die Kinder mit ihren Eltern das Holz-Kreuzli gestalteten und ein Andenken kreierten, ebenfalls war ein spirituelles Atelier eingerichtet, wo zum Thema «Lebensbaum, wachsen und reifen» gearbeitet wurde. Die Kommunionskleider waren schon anprobiert. Die Kinder freuten sich auf ihren grossen Tag.

Wie haben die Kinder/Familien auf die Absage/Verschiebung reagiert?
Die Kinder waren enttäuscht und traurig. Die Familien hatten unter diesen Umständen Verständnis für diesen Entscheid.

Stand auch zur Debatte, die Feier ganz ausfallen zu lassen?
Nein, wir liessen diese Frage offen und warteten die Entwicklung der Pandemie ab.

In welcher Form führten Sie den Vorbereitungsunterricht durch?
Die Kinder haben über diese Zeit Post von mir bekommen mit Informationen und den notwendigen Hausaufgaben, falls die Erstkommunion doch bald stattfinden könnte. Als der Unterricht dann wieder beginnen konnte, haben wir uns an die Schlussvorbereitungen gemacht und sind nun parat.

«Es wird trotzdem ein schöner, feierlicher Gottesdienst mit Einzug werden.»
Vreni Ziltener, Katechetin

Wird am kommenden Sonntag genau gleich gefeiert, wie wenn die Erstkommunion im April stattgefunden hätte?
Der Gottesdienstablauf wird der ­gleiche sein. Jedoch müssen die Vorsichtsmassnahmen eingehalten werden können. So wird der «Weisse ­Sonntag» zweimal durchgeführt, am 21. und am 28. Juni. Es dürfen nur die Familien der Kinder teilnehmen, die anderen Pfarreiangehörigen haben ­leider keinen Platz mehr in der Kirche. Es wird trotzdem ein schöner, feier­licher Gottesdienst mit Einzug werden. Bei trockenem Wetter spielt der Musikverein Galgenen.

Welche Bedeutung hat die Erstkommunion in der aktuellen Zeit?
Aufgenommen und eingebettet sein in einer grossen, religiösen Gemeinschaft ist ein wichtiger Aspekt. Das Empfangen der ersten heiligen Kommunion im Sakrament der Eucharistie ist ­etwas Besonderes und darf gefeiert werden. Das Zusammensein hat vielen Menschen in dieser Zeit gefehlt. Auch die Gottesdienste und Andachten in der Kirche sind solche Anlässe. Hoffen wir, dass es weiterhin möglich bleibt, wenn auch mit Abstand und Vorsicht. Ich wünsche allen Erstkommunion-Kindern und ihren Familien ein frohes Fest und Gottes Segen beim Wachsen und Reifen.

Redaktion March24/Höfe24