Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Region
17.04.2020

So gelangt das Wasser von Einsiedeln in die Höfe

Die fünf geprüften Varianten der Abwasserleitung von der ARA Einsiedeln zum Kanalnetz des Abwasserverbands Höfe: gelb die Variante 1 (Eulen), schwarz die Variante 2 (Pfäffikonerstrasse), blau die Variante 3 (Wollerau), grau die Variante 4 (Schindellegi), schwarz gestrichelt die Variante 5 (Etzel). Realisiert werden soll die Variante grau durch Schindellegi bis in die Eulen in Wilen. (Illustration zvg)
Die fünf geprüften Varianten der Abwasserleitung von der ARA Einsiedeln zum Kanalnetz des Abwasserverbands Höfe: gelb die Variante 1 (Eulen), schwarz die Variante 2 (Pfäffikonerstrasse), blau die Variante 3 (Wollerau), grau die Variante 4 (Schindellegi), schwarz gestrichelt die Variante 5 (Etzel). Realisiert werden soll die Variante grau durch Schindellegi bis in die Eulen in Wilen. (Illustration zvg)
Die Abwasserreinigungsanlagen Einsiedeln und Oberes Sihltal sollen mittelfristig aufgehoben und an die ARA Höfe angeschlossen werden. Dafür braucht es jedoch neue Leitungen durch die Höfe.

von Andreas Knobel

Den Wasserhahn öffnen, die Toi­let­ten­spülung betätigen, Waschmaschine und Geschirrspüler laufen lassen – was danach geschieht, interessiert Otti und Lotti Normalverbraucher kaum, das erledigen die Abwasserreinigungsanlagen (ARA) unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Die Mitteilung, dass die ARA Einsiedeln und die ARA Oberes Sihltal (Ybrig) mittelfristig aufgehoben und an die ARA Höfe in Freienbach angeschlossen werden sollen (wir berichteten) dürfte deshalb für kein grosses Auf­sehen sorgen.

Ins Bewusstsein der Bevölkerung ­könnte das Projekt erst geraten, wenn die neuen Kanäle, die durch die Höfe gelegt werden müssen, das eigene Grundstück tangieren würden. Durch welche Gebiete werden diese Leitungen also geführt?

Bis Chaltenboden ist es klar
Der Abschnitt zwischen den ARAs ­Oberes Sihltal und Einsiedeln ist einerseits als Seedruckleitung und anderseits als erdverlegte Druckleitung geplant. Das heisst, bis zum Steinbach­viadukt führt der Strang der Strasse entlang, weil sie bei der Einmündung der Minster in den Sihlsee ausgespült werden könnte. Danach aber würde die Leitung in den See verlegt, um die letzte Etappe bis zur ARA Einsiedeln im Rabennest wieder im Boden zu verschwinden.

Für die Ableitung der Abwässer von der ARA Einsiedeln zur ARA Höfe in Freienbach wurden fünf verschiedene Varianten geprüft.

Die ­Zusatzvariante, welche die allfällige Mitnutzung eines neu gebauten Druckstollens des Etzel­werks in Betracht gezogen hat, wurde nach Abklärungen mit den SBB als Betreiberin verworfen, weil dies wegen unterschiedlicher Projektzeithorizonte nicht umsetzbar ist. Diese ­Variante 5 über den Etzel mit einer Förderhöhe von 120 Metern (schwarz gestrichelt in Abbildung) wurde auch aus energetischen Gründen nicht mehr weiter geprüft.

Die verbleibenden vier Varianten sind im ersten Abschnitt identisch. Sie führen von der ARA im ­Einsiedler Rabennest per Freispiegelleitung bis zum Pumpwerk in Biberbrugg, dann über eine Druck­leitung bis zum Chaltenboden (weiss im Bild oben).

Viele Wege führen in die ARA Höfe
Ab Chaltenboden wurden vier verschiedene Varianten betrachtet. Wobei der letzte Abschnitt bis zur ARA Höfe in Freienbach jeweils in bestehende Leitungen führt.

Mit Hilfe einer qualitativen Nutzwertanalyse wurde die Variante 4 durch Schindellegi bis zur Eulen in Wilen als Bestvariante erkannt. Sie wird deshalb weiter verfolgt. Die Bewertungs­kriterien waren Investitionskosten, Jahreskosten, Gewässerschutz, bauliche Risiken, Chancen, Beeinträchtigungen, Flexi­bilität und Synergien bei Unterhalt und Betrieb. So sieht die Variante 4 aus:

  • Schindellegi: Freispiegelleitung via Schindellegi, die Pfäffikonerstrasse bis zur Eulen in Wilen, was einen Zusatznutzen für die Gemeinde Feusisberg beinhaltet, weil für den Ortsteil Schindellegi ein zusätzlicher Ableitungsweg entsteht, welcher zu grösserer Flexibilität führt (grau im Bild oben).

Ausführlicher Bericht in der Ausgabe vom Freitag, 17. April.

Noch kein Abo?

Andreas Knobel