-
Nein, es ist kein Spiegel: Material bei der Peduzzi AG. Bild: aa1 / 4
-
Unternehmen, die das Hochwasser besonders schlimm erwischte: Atelier Jäger. Bild: aa2 / 4
-
Armin Jecklin vor seinem Atelier. Bild: aa3 / 4
-
Vom Hochwasser in Pfäffikon betroffen. Bild: aa4 / 4
Pfäffikon
20.07.2021
20.07.2021 13:57 Uhr
Steinfabrikareal am stärksten vom Hochwasser betroffen

Das Steinfabrikareal in Pfäffikon wurde überschwemmt. Auch noch am Montag steht das Wasser teilweise bis zu den Waden – im Innern der Gebäude – dank der Wasserpumpe –nur knöchelhoch.
Bild:
mor
Die Industriebetriebe des Steinfabrikareals in Pfäffikon sind vom Hochwasser der vergangenen Woche am härtesten betroffen. Nun hofft man auf Versicherungsgelder für die Schäden.
Roland Peduzzi, Geschäftsführer der Peduzzi Maler AG im Steinfabrikareal in Pfäffikon, will die Katastrophe in seinem Betrieb gar nicht erst sehen. Er ist seit vergangener Woche nicht mehr ins Büro zurückgekehrt. Am Freitag stand das Wasser draussen bis zu den Knien. Ohne Gummistiefel kommt man auch am Montag nicht in die vorderen Gebäude des Areals. «Es wurden Maschinen zerstört und alle Gipssäcke und anderen Waren, die sich zu unterst auf dem Palett befanden», erzählt mir Projektleiter der Peduzzi Gipser AG Michel Starz. Gestern war das Wasser drinnen zum Glück nur noch wenige Zentimeter hoch. Doch arbeiten lässt sich dort kaum mehr. Der Druck des Wassers war so stark, dass es gar den Öltank um mehr als 30 Zentimeter verschob. Nur dem Glück und dem schnellen Handeln von Starz ist es zu verdanken, dass es nicht auch noch eine Umweltkatastrophe gab. Rechtzeitig konnte er auch die beiden Fahrzeuge retten, die letzte Woche noch vor dem Gebäude parkten.
«Die grössten und teuersten Maschinen konnten wir retten.» Dennoch schätzt Starz den Schaden auf bis zu 10'000 Franken. Noch weiss er nicht, was die Versicherung zahlt. Zu allem Übel ist das Büro des Geschäfts kaum mehr zu betreten – aufgrund der Feuchtigkeit hat sich ein unangenehmer Geruch breitgemacht, der nicht wegzubekommen ist.

Im vorderen Teil des Steinfabrikareals bleibt das Wasser hartnäckig.
Bild:
Lars Morger
Und plötzlich ist da ein Fisch…
Am stärksten betroffen vom Hochwasser sind auf dem Steinfabrik-Areal neben Peduzzi auch Paladin Art, MRStoren, Landolt, die Kesina Stone AG und das Atelier Jäger. Sara Jäger hatte bis zu 15 Zentimeter Wasser in ihrem Büro. Dank der Wasserpumpe, die sie von der Feuerwehr erhielt, konnte sie den Wasserstand auf acht Zentimeter senken, doch jetzt passiere nicht mehr viel. «Das braucht noch ein paar Tage, bis das Wasser weg ist.» Sie habe sich den Laptop geschnappt und arbeitet jetzt von Zuhause aus.
Andreas Inderbitzin von der Kesina Stone AG hat keinen Sachschaden zu vermelden, doch der Arbeitsaufwand sei enorm, weil Paletten umdeponiert werden müssten und der Transportwagen nicht durchfahren könne. Einige Platten habe er stehen lassen, die seien jetzt fünf Zentimeter unter Wasser. Doch er findet: «Es geht. Andere hat es schlimmer getroffen.» Schön ist, dass sich die Betriebe gegenseitig aushelfen – und gemeinsam auch irgendwie darüber lachen können, wenn zum Beispiel plötzlich ein Fisch vor der Tür vorbei schwimmt.
Kunstschmied Armin Jecklin hatte in weiser Voraussicht die Türen seiner Werkstatt mit Brettern versiegelt, wodurch deutlich weniger Wasser eintrat als bei seinen Nachbarn. «Sandsäcke helfen nicht so viel», weiss er. Sie würden den Eintritt des Wassers nur verlangsamen. Bei ihm ist kaum mehr Wasser, doch auch er hatte die Elektronik in Sicherheit bringen müssen. Ein Stromkasten und die Sandstrahlkabine funktionieren nicht mehr …