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Sport
29.03.2020

«Ich bin sehr happy»

Wendy Holdener darf auf eine gelungene Saison zurückblicken. Besonders im Riesenslalom konnte sie sich erheblich steigern. (Bild: Keystone)
Wendy Holdener darf auf eine gelungene Saison zurückblicken. Besonders im Riesenslalom konnte sie sich erheblich steigern. (Bild: Keystone) Bild: Keystone
Die Unteriberger Skirennfahrerin Wendy Holdener hat eine solide Saison hinter sich. Besonders im Riesenslalom machte sie grosse Fortschritte, die sie gar auf das Podest brachten.

von Lars Morger

Ich will mein erstes Riesenslalom-Podest», machte Wendy Holdener im Herbst ihr Saisonziel klar. Am 17. Dezember war es dann schon so weit. In Courchevel fuhr sie als Dritte erstmals in ihrer Karriere auf das Podest in der Grunddisziplin des alpinen Skisports. «Ich bin sehr happy mit meiner Riesenslalom-Leistung», so die Unteribergerin. Besonders hebt sie hervor, dass sie mit Ausnahme des Prologs in Sölden, wo sie als 15. ausserhalb der Top Ten klassiert war, stets konstante Leistungen abrufen konnte und meist in Schlagdistanz zu den Besten war. «Es war schon immer ein grosser Traum von mir, im Riesen mal auf das Podest zu fahren. Umso schöner, dass es in dieser Saison geklappt hat.»

Kritikpunkt Parallel-Riesen

In ihrer Paradedisziplin Slalom hingegen konnte Holdener nicht immer ihre gewohnte Leistung abrufen. Zweimal, in Lienz und Killington, schied sie aus. «Das hat mir etwas die Sicherheit genommen», konstatiert sie. Erstmals seit 2015 schloss Holdener den Slalom-Weltcup nicht auf dem Podest ab und wurde Vierte. Wären diese beiden Ausfälle nicht gewesen, sähe ihre Statistik anders aus, ist sie überzeugt. «Es hat auch im Slalom viele gute Momente gegeben in dieser Saison.» Auch im Gesamtweltcup, wo sie in den letzten beiden Jahren die Ränge zwei und drei belegte, verpasste sie in diesem Jahr das Podest und wurde noch hinter Teamkollegin Corinne Suter Sechste. 

In diesem Jahr wurden Parallel-Rennen erstmals als offizielle Disziplin in den Weltcup-Kalender aufgenommen. Dies stiess bei vielen Skirennfahrern auf Unmut. Besonders der Parallel-Riesenslalom stand im Brennpunkt der Kritik. Die Rennen seien zu gefährlich und der eine Kurs stets schneller. Besonders bei den Herren waren die Rennen aufgrund der künstlich erschaffenen Wellen ein Risiko für die Fahrer. Auch Wendy Holdener ist der Meinung, dass es zwei Läufe brauche und die Rennen sicherer werden müssten. «Wenn die Fis auf diese Disziplin besteht, müssen die Chancen ausgeglichen und die Sicherheit der Athleten muss gewährleistet sein.» Dafür haben sich die Athleten zusammengetan und stellten Forderungen an die Fis.

«Es gibt Wichtigeres als den Sport»

Seit Anfang März und der Absage der Rennen im schwedischen Åre ist die Saison nun auch für Holdener zu Ende. Sie hat bis zum Schluss gehofft, die letzten Rennen noch fahren zu können. «Die Fis hat es auch für sicher befunden. Jedoch hat uns dann die schwedische Regierung einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Rennen gestrichen.» Schliesslich sei es die richtige Entscheidung gewesen. «Es gibt momentan Wichtigeres als den Sport.» 

Seit Saisonende ist Holdener nun zu Hause in Unteriberg. Wegen des Virus fielen die obligaten Materialtests nach der Saison ins Wasser. Für Holdener ist dies jedoch nicht so tragisch. «Die Situation ist für alle gleich. Ausserdem bin ich zufrieden mit dem Material, das ich im Moment habe.» Weiter bleibe im Sommer genug Zeit, um kleinere Sachen auszutesten.

Lars Morger