Beim nächsten Mal gibts einen Halbliter», sagte der 18-jährige Alois Bruhin aus Altendorf zur jungen Frau, welche ihm auf der Aabrücke in Siebnen bereits zum zweiten Mal begegnete. «Ja gerne», antworte besagte junge Frau salopp, «um welche Zeit und wo?» Die ebenfalls 18-jährige Edith Schumacher aus Schübelbach war an diesem Sonntag mit ihrer Mutter am Siebner Märt unterwegs, als sie angesprochen wurde. Nach dem Umtrunk an diesem Abend gab es bereits ein erstes Küsschen, «aber mit Abstand», beteuern beide, «das Velo stand noch zwischen uns.» Von da an trafen sich die jungen Leute regelmässig.
Alois Bruhin war noch in der Lehre als Sattler/Tapezierer, er musste jedoch seine Lehrstelle nach Aarau und Sargans wechseln, so dass er nur am Wochenende nach Hause konnte. Der Sonntagnachmittag war jeweils der gemeinsame Tag des jungen Paares. Nach der Lehre arbeitete Alois Bruhin in Hinwil, wo er Geld für die geplante Hochzeit sparen konnte. Sechs Jahre nach der ersten Begegnung konnte endlich geheiratet werden.
Der schönste Tag im Leben
«An unserem Hochzeitszeit war es schön und warm», erinnert sich Edith Bruhin. Der Wunsch der jungen Ehefrau, in der Kirche in Schübelbach heiraten zu dürfen, wurde erfüllt. «Um 10 Uhr war die Hochzeitsmesse, nachher fuhren wir mit 35 Gästen nach Hurden zum Mittagessen, genossen eine Fahrt um den Rigi und abends feierten wir im Restaurant Traube in Buttikon. «Es war der schönste Tag in meinem Leben und ich würde ihn sofort wieder heiraten.»