Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche verstarb am Montag im Alter von 88 Jahren, wie der Vatikan mitteilte. Der gebürtige Argentinier Jorge Mario Bergoglio stand seit März 2013 an der Spitze der Kirche und war weltweit für seinen bescheidenen Stil und seine sozialen Botschaften bekannt.
«Möge er in Frieden Ruhen, das ewige Licht leuchte ihm», schreibt das Bistum Chur auf seiner Webseite. Zum Gedenken an den Papst würden heute um 15 Uhr im Bistum die Kirchenglocken läuten – wie in der ganzen Schweiz.
Gesundheitszustand hatte sich verschlechtert
Bereits seit längerer Zeit war der Gesundheitszustand des Papstes ein Thema. Seit Wochen trat Franziskus kaum noch öffentlich auf. Bei wenigen Gelegenheiten erschien er im Rollstuhl und sprach mit hörbar geschwächter Stimme – so auch beim Ostersegen «Urbi et Orbi», den er von einem Balkon des Petersdoms aus spendete.
Anfang Jahr musste der Papst in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert werden. Dort diagnostizierten die Ärzte eine doppelseitige Lungenentzündung. Die Infektion sei durch verschiedene Erreger verursacht worden, hiess es damals, das Krankheitsbild sei «komplex». Insbesondere in seinem hohen Alter galt die Erkrankung als ernst.
Ein Pontifikat der Zeichen
Franziskus war der erste Papst aus Lateinamerika und der erste Jesuit auf dem Heiligen Stuhl. Seine Amtszeit war geprägt von Reformbestrebungen, dem Einsatz für Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit und einer offeneren Kirche. Trotz vieler Widerstände im Vatikan genoss er bei Gläubigen weltweit grosses Ansehen.
Mit seinen 88 Jahren war Franziskus der zweitälteste Papst der Kirchengeschichte – nur Leo XIII., der 1903 im Alter von 93 Jahren starb, war noch älter.
Blick in die Zukunft
Mit dem Tod von Papst Franziskus beginnen im Vatikan nun die offiziellen Trauerzeremonien sowie die Vorbereitungen für das nächste Konklave. Wer dem charismatischen Argentinier auf den Papstthron folgen wird, ist derzeit offen. Klar ist: Die Kirche steht erneut vor einer historischen Weggabelung.