Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Unterorganisation der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat Benzin als krebserregend für den Menschen eingestuft. Diese Entscheidung könnte eine Klagewelle gegen die Ölindustrie auslösen.​

Bedeutung der IARC-Entscheidungen

Jährlich versammeln sich Wissenschaftler aus aller Welt im französischen Lyon, dem Sitz der IARC. Dort bewerten sie, ob bestimmte chemische Substanzen Krebs verursachen können, und legen entsprechende Gefährdungsstufen fest.​

Die Beschlüsse der IARC haben weitreichende Konsequenzen. Ein bekanntes Beispiel ist die Einstufung von Glyphosat, dem Wirkstoff des Unkrautvernichters Roundup, als wahrscheinlich krebserregend im Jahr 2015. Diese Entscheidung führte zu zahlreichen Klagen gegen den Bayer-Konzern und stürzte das Unternehmen in eine schwere Krise. ​

Kritik an der IARC

Trotz ihrer Bedeutung steht die IARC immer wieder in der Kritik. Einige Experten bemängeln, dass die Behörde in ihren Bewertungen nicht immer alle verfügbaren Daten berücksichtigt und ihre Entscheidungen daher umstritten sind.​

Auswirkungen auf Ölindustrie

Die aktuelle Einstufung von Benzin als krebserregend könnte erhebliche rechtliche Konsequenzen für die Ölindustrie haben. Es ist denkbar, dass betroffene Personen und Organisationen nun Schadensersatzforderungen stellen, ähnlich wie es nach der Glyphosat-Entscheidung der Fall war.​

Bereits in der Vergangenheit hat die IARC andere Substanzen neu bewertet. So wurden beispielsweise Dieselabgase als krebserregend eingestuft, was ebenfalls zu Diskussionen und regulatorischen Änderungen führte. ​

Angesichts der neuen Einstufung von Benzin fordern Gesundheitsexperten und Umweltorganisationen strengere Regulierungen und Maßnahmen zur Reduktion der Exposition gegenüber Benzindämpfen.​