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Altendorf
30.12.2024
30.12.2024 11:33 Uhr

Schnapsbrennen: eine Kunst für sich

Der Mittellauf beginnt zu fliessen – das eigentliche Herzstück des Brennens. Die Teilnehmenden des Kurses beobachten interessiert die Vorgänge in und um die Brennkolonne.
Der Mittellauf beginnt zu fliessen – das eigentliche Herzstück des Brennens. Die Teilnehmenden des Kurses beobachten interessiert die Vorgänge in und um die Brennkolonne. Bild: Franziska Kohler
Eine Maische ansetzen, Vorlauf und Nachlauf vom Herzstück trennen: Ein guter Obstbrand braucht Sorgfalt und Zeit. Wir waren an einem Brennkurs auf dem Hof zum Chumen in Altendorf mit dabei.

Auf dem Hof zum Chumen in Altendorf wird an einem kalten Dezembermorgen Zwetschgenschnaps gebrannt. Ken Burkhardt nutzt dabei eine moderne, mit Holz befeuerte Brennkolonne, die dank «Glockenböden» mehrfaches Destillieren überflüssig macht. Zusammen mit seiner Partnerin Nadine Abt bietet er im Rahmen der WWF-Schwyz-Reihe «Naturakademie» diesen Kurs zum Schnapsbrennen an.

Vorlauf ist giftig

Rund 15 Teilnehmende erfahren alles über Maischen, Alkoholgehalt und die Kunst des Destillierens. Die Zwetschgen-Maische wurde bereits nach der Ernte Ende August angesetzt und enthält rund 6 % Alkohol. Für die Maische werden nur einwandfreie Früchte verwendet. Beim Brennen wird der giftige Vorlauf (Methanol) strikt vom Mittellauf, dem sogenannten Herzstück, getrennt, der mit bis zu 80 % Alkoholgehalt austritt. Nach dem Brennen wird der Schnaps gelagert, auf Trinkstärke oder Fasstärke verdünnt – im letzten Fall wird er noch in Holzfässern reifen.

Blind-Degustation zum Schluss

Fingerspitzengefühl ist nötig, um den Nachlauf mit unerwünschten Aromen zu trennen. Zum Abschluss des Kurses gibt es eine Blind-Degustation und vorab hofeigene Spezialitäten wie Sauerteigbrot, geräucherten Speck, Salami oder Rohschinken von Wollschweinen. 

  • Brennmeister Ken Burkhardt heizt die Brennkolonne ein, davor stehen die Fässer mit der Zwetschgenmaische – damit das CO2 während des Gärvorgangs entweichen kann, sind sie mit einem Gärspund versehen. Bild: Franziska Kohler
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  • Die Maische wird entnommen und der Alkoholgehalt bestimmt. Bild: Franziska Kohler
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  • Blick in den Brennkessel. Bild: Franziska Kohler
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  • Von Brennkessel gelangt heisser Dampf auf einen der Fünf Glockenböden der Brennkolonne – hier wird der heisse Dampf abgekühlt und wieder erhitzt, bevor er zum nächsten Glockenboden gelangt. Bild: Franziska Kohler
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  • Die Temperatur muss immer im Blick behalten werden. Bild: Franziska Kohler
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  • Hier tröpfelt der Vorlauf. Bild: Franziska Kohler
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  • Den giftigen Vorlauf aus Methyl-Alkohol erkennt man am unverkennbaren Geruch nach Lösungsmittel. Der Konsum von Methyl-Alkohol kann zu Erblindung oder gar zum Tod führen. Bild: Franziska Kohler
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  • Ken Burkhardt misst den Alkoholgehalt – nun beginnt der sogenannte Mittellauf, das Herzstück der Destillation. Das Ergebnis ist rund 80-prozentiger Trinkalkohol. Bild: Franziska Kohler
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  • Hier fliesst das Herzstück. Bild: Franziska Kohler
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  • Die Teilnehmenden des Kurses beobachten interessiert die Vorgänge in der Brennkolonne. Bild: Franziska Kohler
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  • Der Nachlauf, die sogenannte Lüre, ist trüb und enthält einen höheren Wasseranteil sowie unerwünschte Aromen aus der Maische. Die Kunst ist, den Nachlauf rechtzeitig vom Mittellauf zu trennen. Bild: Franziska Kohler
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  • Nun wird der Alkoholgehalt des Mittelaufs bestimmt. Pro Liter Reinalkohol werden 29 Franken Alkoholsteuer fällig. Bild: Franziska Kohler
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  • Bild: Franziska Kohler
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  • Der Brand enthält einen Alkoholgehalt von 76 Volumenprozent. Bild: Franziska Kohler
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  • Ken Burkhardt erklärt, wie die Brennkolonne nach dem Brennen gereinigt wird. Bild: Franziska Kohler
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  • Heisses Wasser und eine Bürste entfernen die Reste der Maische. Bild: Franziska Kohler
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Den ganzen Bericht findest du im «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» in der Ausgabe vom 31. Dezember 2024. Noch kein Abo? Hier gehts zur Bestellung.

Franziska Kohler, Redaktion March24 & Höfe24