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Kanton
12.11.2022
14.11.2022 08:54 Uhr

Gemeinden bekunden Mühe mit Aufnahmepflicht

Kantonsräte Mathias Bachmann und Irene Huwyler wollen vom Schwyzer Regierungsrat wissen, wie schnell leere Räume im Kanton als Notunterkünfte umgenutzt werden könnten.
Kantonsräte Mathias Bachmann und Irene Huwyler wollen vom Schwyzer Regierungsrat wissen, wie schnell leere Räume im Kanton als Notunterkünfte umgenutzt werden könnten. Bild: Keystone
Seit Beginn der Ukraine-Krise gilt im Kanton die 3000-Personen-Grenze. Diese Asylsuchenden werden den Gemeinden proportional zur Bevölkerung zugeteilt.

Als klar war, dass der Krieg in der Ukraine zu einem massiven Anstieg von Schutzsuchenden führen würde, hat man beim Kanton den Verteilschlüssel auf 3'000 Personen angehoben. Dann kamen die ersten Schutzsuchenden und konnten in den Gemeinden untergebracht werden, auch dank Privater, die Personen aufnahmen.

«Wir suchen mit Hochdruck»

In der Zwischenzeit hat sich gezeigt, dass derAsylzustrom nicht so schnell abnimmt, im Gegenteil: Man erwartet in den nächsten Wochen noch eine deutliche Zunahme. Gleichzeitig sinkt tendenziell die Aufnahmebereitschaft von privater Seite.

Die Gemeinde Lachen, die seit Wochen jeweils die aktuellen Zahlen auf der Website aufschaltet und bislang immer genug Wohnraum hatte, vermeldet seit Kurzem ebenfalls «voll ausgelastet» und vermerkt: «Das Sozial- und Fürsorgeamt sucht mit Hochdruck neuen Wohnraum.»

Wer Personen nicht aufnehmen kann, muss zahlen

So verwundert es nicht, dass immer mehr Gemeinden an die Einwohnerschaft appellieren müssen und händeringend leer stehende Wohnungen suchen. Können die Gemeinden nämlich die ihnen zugeteilten Asylsuchenden nicht unterbringen, müssen sie Ersatzabgaben entrichten – und diese sind nicht ohne, wie das Beispiel Reichenburg zeigt. Dort rechnet man mit monatlichen Ersatzabgaben von 70'000 bis 100'000 Franken, weil man aktuell 30 Schutzsuchenden keine Wohnung bieten kann.

Martin Risch, Redaktion March24 & Höfe24