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Kanton
26.07.2022
26.07.2022 09:48 Uhr

In kleinen Bächen können Fische nicht überleben

Fische in Bächen und Flüssen leiden unter der Hitze.
Fische in Bächen und Flüssen leiden unter der Hitze. Bild: Keystone
Vor allem die Kleingewässer wie Bäche oder Teiche in Ausserschwyz werden langsam zu warm für Fische. Dagegen muss man etwas tun, sagt Stefan Keller, Präsident des Kantonal Schwyzer Fischereiverbandes.

Wer den Mühlebach in der Nähe des gleichnamigen Restaurants in Altendorf anschaut, dem wird schnell klar: Hier können Fische momentan nicht existieren. Ein Rinnsal aufgewärmten Wassers sucht sich seinen Weg durch das gemauerte Steinbett.

Bei 25 Grad wird es kritisch

«Die Forellen und Aeschen bekommen ab 24 Grad Wassertemperatur Probleme. Bei 25 Grad wird es kritisch und bei 26 Grad haben sie noch maximal zwei bis drei Tage zu leben», erklärt Stefan Keller aus Altendorf, Präsident des Kantonal Schwyzer Fischereiverbandes (KSFV).

Stefan Keller zeigt auf den Mühlebach in Altendorf. Dieser sei wegen mangelndem Schatten und fehlender Verstecke ungeeignet für Fische. Links der Sommerholzbach, der schön beschattet ist. Bild: Urs Attinger, Redaktion March24 & Höfe24

Das gelte aber nur für die Bäche. In den Seen wie dem Obersee oder Zürichsee sei eine oberflächennahe Temperatur von 25 bis 26 Grad kein Problem. «Die Fische können sich in grössere Tiefen zurückziehen, dort gibt es genug Sauerstoff», weiss Keller. Höchstens wenn es lange Zeit keine Gewitter geben würde, könnten sich die Wasserschichten nicht mehr umwälzen.

Die Revitalisierung der Bäche ist wichtig für die Fische im Sommer, wie dieses positive Beispiel – der Fluss Ebenda – zeigt. Bild: Urs Attinger, Redaktion March24 & Höfe24

Schatten spenden und Kolken ausgraben

«Viele Bäche wurden aufgrund des Hochwasserschutzes verbaut – zu Recht», hält Keller fest. «Aber man hätte bei den Verbauungen mehr auf die Bedürfnisse der Fische eingehen sollen.» Zum Beispiel würden viele Bäche durch Wiesen ohne schattenspendende Bäume oder Büsche führen. «Das heizt das Wasser unnötig auf», sagt der 63-Jährige.

Auch die Bachsohle sollte fischgerechter angelegt sein. «Es sollte Stellen geben, wo sich die Fische verstecken können und auch zum Laichen braucht es Kies oder Sand zwischen den Steinen. Ganz wichtig wären sogenannte Kolken, also Wannen in den Bächen, die tiefer sind als nur gerade 30 Zentimeter. Gelegentlich müssen sie nach Unwettern wieder ausgegraben werden.»

Urs Attinger, Redaktion March24 und Höfe24