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Freizeit
06.01.2022
06.05.2022 15:13 Uhr

Zuhause essen wie im Restaurant – ein Erfahrungsbericht

Das Fazit unserer Redaktorin: schmeckt gut, ist eine schöne Überraschung und auch noch günstig.
Das Fazit unserer Redaktorin: schmeckt gut, ist eine schöne Überraschung und auch noch günstig. Bild: Anouk Arbenz
Redaktorin Anouk Arbenz hat Privatkoch Eugen Diethelm aus Reichenburg zu sich nach Hause geholt. Für sie und ihren Freund hat er ein herrlich-währschaftes Vier-Gänge-Menü gezaubert.

Ein Hoteldirektor in der Küche

Also probierte ich es mit Eugen. Ich buchte ihn für den 30. Dezember, um meinen Freund zu überraschen. Da ich nicht die allerbeste Köchin bin und gerne Sachen ausprobiere, die dann schiefgehen, dachte ich mir, dass er ein professionell gekochtes und leckeres Menü verdient hat. Ausserdem stand unser Jahrestag an. 

Eugen Diethelm leitete während 20 Jahren Hotels in Thailand, Indonesien, Kambodscha, Dubai, Ägypten, Nigeria, Gambia und Kenia. Als Direktor war er jeweils für 250 bis 700 Angestellte verantwortlich. Unter dem Namen «Eugens Restaurant» bietet er sich nun als Privatkoch an. Denn ursprünglich hat er die Lehre zum Koch gemacht. 

Eugen Diethelm in Action in der Küche unserer Redaktorin. Bild: zvg

Im «March-Anzeiger» las ich von dieser Idee, die mich bis Ende des Jahres nicht mehr losliess: Als Privatkoch lässt sich ein ehemaliger Reichenburger Hoteldirektor und gelernter Koch mit verschiedenen Menüs im Angebot günstig für zu Hause buchen. Die Preise erstaunten mich: 150 Franken für Vorspeise, Hauptspeise, Dessert und eine ganze Weinflasche sowie natürlich die Arbeit und den Weg von Eugen Diethelm von Reichenburg nach Richterswil.

Die Vorspeise: Rehfilet gebraten an Baumnussöl auf buntem Blattsalat an Himbeerdressing – fantastisch. Bild: zvg

Passt hervorragend zusammen

Es war so weit. Zwei Tage vor dem Termin kaufte Diethelm die Zutaten ein, einen Tag vorher bereitete er schon Gewisses zu, zum Beispiel die Suppe für den «Gruss au der Küche». Zu dieser dazu grüsste er mit einem Blätterteig (siehe Foto). Die Suppe schmeckte gut, salzig, wie ich es mag. Der Blätterteig sah toll aus, war aber etwas zu viel. Er macht die Portionen bewusst gross, dass sicher alle genug haben. Finde ich gut.

Die Vorspeise – Rehfilet gebraten an Baumnussöl auf buntem Blattsalat an Himbeerdressing – war mein liebster Gang. Der Himbeer-Geschmack passte hervorragend zum Rehfilet und dem knackigen Salat. Mein Freund war begeistert.

Die Hauptspeise: Entrecôte grilliert Café de Paris mit kleinen runden Bratkartoffeln und einem wahrlich angebotsreichen Gemüsebouquet. Bild: zvg

Würzig-währschaft

Das Menü und den Wein hatte ich übrigens im Vorfeld selber ausgesucht. Die Auswahl ist gross – von Wild über Lachs und Paella bis zu Spätzli, Muscheln und sogar Eselsohren ist alles dabei. Auch Kindermenüs sind dabei. Als Desserts stehen zum Beispiel Crêpes, Vermicelles, ein Fruchtsalat oder Schokoladencreme im Angebot. 

Zur Hauptspeise gabs also meine bestelltes «Entrecôte grilliert Café de Paris mit runden Bratkartoffeln und einem Gemüsebouquet». Ich fühlte mich zwar schon satt nach den grosszügigen Portionen, freute mich aber auf erneute geschmackliche Entdeckungen. Ich sollte nicht enttäuscht werden: mit dem Spinat, dem Fleisch zusammen mit dem Kräuterbutter und den Pilzen kam geschmacklich einiges zusammen. Man muss es allerdings gern salzig haben. 

Links das Dessert, rechst der «Gruss aus der Küche», der es in sich hat: Eine Kräuter-Tomaten-Rahmcrème-Suppe unter Käse-Blätterteig. Bild: zvg

Feuerwerk zum Dessert

Auch das Dessert bot vielen an und war mit dem Blattgold sehr schön angerichtet. «Romanoff ma façon» nennt Eugen Diethelm diese Kreation aus Vermicelle, Vanille-Eis, Erdbeer-Eis, Erdbeeren und Meringues. Toll! Mein Freund dankte dem 67-Jährigen überschwänglich und war – wie ich schon – erstaunt über den günstigen Preis. So oder so hatte sich der Privatkoch sein ordentliches Trinkgeld verdient. Kann «Eugens Restaurant» auf alle Fälle weiterempfehlen: www.eugensrestaurant1.ch.

Eugens Restaurant auf Tripadvisor

Anouk Arbenz, Redaktion March24 & Höfe24