«Wir sind für eine maskenfreie und gesunde Schule», schreibt das «Elternnetzwerk Reichenburg» am vergangenen Freitag.
Das Netzwerk, eine lose Gruppierung von Eltern aus Reichenburg, rief dazu auf, am Montagmorgen ein Zeichen zu setzen. Sie wollten als Reaktion auf die angekündigte Maskenpflicht ab der 1. Klasse (wir berichteten) andere Lösungen diskutieren.
Kritik am Vorgehen des Kantons
Gegen 7.45 Uhr besammelten sich somit etliche Eltern mit ihren Kindern und trafen auf Gemeindepräsident Armin Kistler und Rektor Thomas Schnyder.
Gleich zur Eröffnung der Diskussionsrunde stellten sie den Nutzen und die Umsetzung der Maskenpflicht grundsätzlich in Frage.
Auch kritisierten sie das Vorgehen des Kantons im Allgemeinen und speziell Bildungsdirektor Michael Stähli.
Konkrete Vorschläge vorgebracht
«Die Fallzahlen bei den Kindern, besonders in unserem Kanton, sind steigend. Man muss handeln. Die Alternative zur Maskenpflicht wäre Homeschooling», erklärte Armin Kistler.
«Es geht auch darum, demokratische Entscheide zu akzeptieren. Die Leute in den Ämtern wurden gewählt, um für alle bestmögliche Entscheide zu fällen», wollte Kistler für jene eine Lanze brechen.
Argumente und offene Fragen
Aber die Einwände gegen die Maskenpflicht waren ergiebig. Die Kinder könnten mit der Maske nicht recht durchatmen, war ein Argument. Weshalb die Massnahmen je nach Kanton so unterschiedlich ausfallen, wurde gefragt.
Warum man im Restaurant ohne Maske sitzen kann, nicht aber in der Schule. Ob man die Schultische weiter auseinander stellen könnte? Und ob Plexiglas zwischen den Schülern schützen könnte.
Der Gemeindepräsident nahm die Argumente auf. Versprach, diese zu prüfen und sie im Gemeinderatsgremium zu thematisieren.
«Armin soll in Schwyz Radau machen»
Manch ein Votum kam geharnischt, und der Landwirt Thomas Mettler verlangte «Armin soll in Schwyz Radau machen».
Der Gemeindepräsident stellte klar, dass es viele Eltern gibt, die froh sind um verschärfte Massnahmen. «Rund die Hälfte aller Eltern hat nicht dieselbe Meinung», sagt auch Schulleiter Schnyder aus seiner Erfahrung.
Nicht genug Gehör gefunden
Einige der Eltern waren zuvor schon an das Bildungsdepartement gelangt, teils «ohne eine Antwort zu erhalten». Man fühle sich «ausgeschlossen», so einzelne Voten.
Nach einer Stunde, die Schule hat um 8 Uhr angefangen, löste sich die Versammlung allmählich auf. Adrian Schwyter, ein Mitglied der Vereinigung «Elternnetzwerk Reichenburg», bedankte sich bei Armin Kistler und Thomas Schnyder.