Am Samstag und Sonntag sahen sich etliche Reichenburgerinnen und Reichenburger die Studienarbeiten «Alter Dorfkern Reichenburg» an. Die Wandtafel-Ausstellung war in der Turnhalle des Mehrzweckgebäudes aufgestellt und zeigte Ideen, wie Reichenburg an Lebensqualität und Wohlfühlcharakter gewinnen könnte.
Ideen für verschönerte und wohnlich gestaltete Gemeinde


Reichenburg mit eigenen Augen betrachten
«Die 51 Studentinnen und Studenten haben Reichenburg mit ihren Augen betrachtet», erklärte Gemeindepräsident Armin Kistler. «Sie waren am 23. September vor einem Jahr in Reichenburg, wo sie die Örtlichkeiten aufgenommen und anschliessend in 18 Gruppen bearbeitet haben. Es kamen neue und teils überraschende Ideen zusammen.» Die Bachelor-Arbeiten der künftigen Landschaftsarchitekten wurden von Professorin Andrea Cejka von der Ostschweizer Fachhochschule begleitet. Jede und jeder Studierende hat dafür rund 180 Arbeitsstunden aufgewendet. Die Zusammenarbeit entstand im Rahmen des Leitbildprozesses Reichenburg, wo der Dorfkern Thema ist.

Dorfkern konkreter definiert
Als «Dorfkern» bezeichnen die Studenten das weiter gefasste Gebiet an der Kantonsstrasse von der Gemeindekanzlei / Post mit ihren Vorplätzen bis zum «Hirschen» und «Frohsinn». Auch dort befinden sich verhältnismässig grosse und aus ihrer Sicht kaum belebte Plätze. Was, wenn diese für die Öffentlichkeit besser genutzt würden, der «Frohsinn»-Wirt draussen Tisch und Stühle aufstellen könnte? «Alle Ideen-Resultate sind eben als solche zu begreifen», sagt Kistler.

Begegnung ein zentrales Thema
Die Ideen leuchten Strassen und Plätze aus, Nischen und Details der ländlichdörflichen Szene. «Jemand hat festgestellt, dass man sich vor dem Beck Kistler nirgends hinsetzen kann, um ein Brötli zu essen», so der Gemeindepräsident. Die Idee einer Rundbank floss zusätzlich zur begrünten Kantonsstrasse ein. Andere sahen Potenzial im Rütibach, der mit einer Öffnung oder Aufweitung sowie einem Treppenzugang das Dorfbild positiv beeinflussen könnte.

Auch 30er-Zone angedacht
«Die angehenden Landschaftsarchitekten machten eine Gesamtschau, wie der Dorfkern in Zukunft aussehen könnte», fasste Nicola Milano, Gemeinderat Ortsplanung und Hochbau, das Thema ein. «Der Gemeinderat wird die Ideen aufnehmen und sehen, was umsetzbar ist.» Sie werden auch in die weitere dörfliche Bautätigkeiten im Dorfkern meinungsgestaltend einfliessen. In weiterführenden Themen ist für Milano auch eine 30er-Zone im Strassendorf Reichenburg – zumindest teilweise – nicht abwegig.