Wenn Hans Muster einen Herzkreislaufstillstand erleidet, bietet die Einsatzleitzentrale automatisch den First Responder vor Ort auf. Sie überbrücken die Zeit, bis der Rettungsdienst eintrifft, mit Herzdruckmassagen oder dem Einsatz eines Defibrillators, wenn nötig. In den meisten Fällen wird der First Responder von der Feuerwehr direkt vom Lokal aus mit Blaulicht zum Einsatzort gefahren. Vereinzelt verfügen First Responder in der March über eigene Einsatzfahrzeuge oder fahren mit ihren Privatfahrzeugen. Dies sollen sie per 1. Dezember auch in Reichenburg tun. Zumindest bestätigt Gemeindepräsident Armin Kistler, dass es Gespräche zu diesem Thema gibt. «Diese Gespräche sollen jetzt aber zuerst intern geführt werden », erklärt er seine zurückhaltende Antwort.
Gerüchteküche brodelt
Unseren Recherchen zufolge brodelt es auch punkto Zusammenarbeit mit dem Sanitätsersteinsatzelement (SEE). Das SEE soll nur noch dann zum Tragen kommen, wenn der normale Einsatzverbund – Feuerwehr, Polizei, Sanität – an seine Grenzen stosse. Aktuell sei es aber zur Gewohnheit geworden, dass es bei jedem Einsatz vor Ort ist. Dies sei schlicht nicht notwendig, soll es von der Führungsebene heissen. Die Entscheidung, ob es das Sanitätsersteinsatzelement braucht oder nicht, soll den Blaulichtorganisationen obliegen.
Weiter heisst es, dass das Amt für Gesundheit und Soziales bemüht sei, den Leuten möglichst viele Übungs- und Einsatzmöglichkeiten zu verschaffen, um den Sinn und Zweck ihrer Arbeit beliebt zu machen. Entsprechend sei das SEE schon des Öftern für die Betreuung der Feuerwehrkameraden eingesetzt worden. Dazu Armin Kistler: «Feuerwehr sowie SEE und First Responder unterstehen kantonalverschiedenen Ämtern und haben andere gesetzliche Vorgaben respektive Richtlinien. Dies widerspiegelt sich auch in den Aus- und Weiterbildungen dieser Einheiten. Dass dies dann auf kommunaler Ebene zu Spannungsfeldern führen kann, ist leider praktisch vorprogrammiert. Diese Spannungen gilt es jetzt, so gut wie möglich aufzulösen.»