Sie ist klein, flink und, wenn sie sich noch nicht vollgesogen hat, relativ unscheinbar. Trotzdem kann sie für uns Menschen gefährlich werden – die Zecke.
Sie kann bei uns hauptsächlich zwei Erkrankungen übertragen: die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Beide werden durch den Stich einer infektiösen Zecke übertragen. Die Borreliose ist eine Infektionskrankheit und die FSME ist eine kombinierte Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. «Da die Borreliose eine bakterielle Erkrankung ist, helfen Antibiotika. Es gibt aber keine Impfung», erklärt Arthur Vogt, stellvertretender Kantonsarzt des Kantons Schwyz. «Die FSME dagegen ist viral, deswegen Helfen Antibiotika nicht, aber es gibt eine Impfung.»
Da die Zecken in der Schweiz zunehmend auf dem Vormarsch sind, hat der Bund letztes Jahr das Risikogebiet angepasst. Früher gehörten vor allem die Nordostschweiz und das Mittelland dazu. Nun gilt das Risikogebiet der FSME für die gesamte Schweiz, ausgenommen die Kantone Genf und Tessin.
Die Impfung empfehle sich für alle Personen ab sechs Jahren, welche sich in einem Risikogebiet gegenüber Zecken exponierten, schreibt das Bundesamt für Gesundheit auf der offiziellen Webseite. Ergänzend dazu sollten die allgemeinen Schutzmassnahmen gegen Zecken beachtet werden, so das BAG. Dies sei das Tragen von langer Kleidung und das Verwenden von Insektiziden für die Kleidung, erklärt der stellvertretende Kantonsarzt. Ebenfalls sollten nach einem Aufenthalt im Wald Körper und Kleidung auf Zecken untersucht werden.
Benjamin Dinkel, Facharzt für Pädiatrie bei «dieKINDERarztpraxis» in
Lachen, empfiehlt, sich impfen zu lassen. «Nicht nur im Wald kann man eine Zecke auffangen, sondern auch sonst», so Dinkel. Besonders nach milden Wintern gebe es viele Zecken. Denn diesen überleben die Zecken sowie auch die Wirte (Wildtiere) des Blutsaugers besser. Warmes und feuchtes Klima mögen die Spinnentiere besonders. Kälte eher nicht. «Deswegen gibt es ab einer Höhe von rund 1600 m. ü. M praktisch keine mehr.» Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen, erklärt der Arzt. Etwa einen Monat nach der ersten Impfung folgt die Zweite. Nach dieser bestehe schon ein sehr guter Schutz. Die letzte Impfung erfolge dann ungefähr nach sechs Monaten, um vor allem einen langanhaltenden Schutz zu gewähren.