Es war allen Beteiligten klar: Um den grossen Favoriten zu schlagen, musste bei der Ringerriege Tuggen alles zusammenpassen. Die Märchler liessen sich von den zwei klaren Kanterniederlagen in der Vorrunde gegen das extrem stark bestückte Freiburger Ringerteam nicht einschüchtern. Im Gegenteil, die Mannen vom Coachingduo Ueli Bamert und Simon Helbling reizten gleich mehrfach das Maximum aus, um sich eine realistische Siegeschance wahren zu können. Für die optimale Aufstellung machte das halbe Team Gewicht und man pokerte auf mehreren Gewichten extrem.
Ringerische Augenweide
Aber auch Sense stand diese Saison so stark wie noch nie und zauberte dazu den Einsiedler NLA-erprobten Doppellizenzringer Dani Kälin und den Ex-Internationalen Christoph Feyer auf die Matte. Was die gut 100 Zuschauer in Schmitten dann zu sehen bekamen, war eine ringerische Augenweide. Die Athleten beider Teams gaben alles. Technische Finessen, taktisches Kalkül, knallharter Kampf und hitzige Emotionen wechselten sich munter ab und sorgten für tolle Stimmung.
Wechselbad der Gefühle
Den Beginn läuteten bis 57 kg Esmat Hosseini und der Einsiedler Leihringer Dani Kälin ein. Zu Beginn rang der junge Tuggner noch munter mit, ehe er vom Routinier eiskalt erwischt und geschultert wurde. Im Schwergewicht hatte Murat Argin die Aufgabe, den extrem starken Greco-Ringer Matthias Käser zu entschärfen. Doch Argin kam mit der knallharten, frontalen Gangart seines Gegners überhaupt nicht zurecht. Ansätze für Angriffe waren da, doch Argin kam nicht durch. Im Gegenteil: Der sonst so agile Routinier musste sich immer wieder aus dem Ring drängen lassen und verlor ohne Punktgewinn. Der erste Tuggner Poker stach nicht.
Erster Schultersieg für Tuggen
Hingegen stach bis 61 kg Fritz Reber zu. Der Vorderthaler hatte gegen Melvin Feyer zuerst grosse Probleme, das Gewichte machen zerrte an den Kräften. Doch zu Beginn der zweiten Hälfte überrumpelte Reber seinen Gegner am Boden und bescherte den Tuggnern einen ersten Schultersieg. Bis 97 kg zeigte Dominik Streiff einen seiner besten Kämpfe überhaupt. Gegen den amtierenden Schweizer Meister Michael Nydegger war Streiff stets der bestimmende Mann und rang seinem Gegner Punkt um Punkt ab. Auch wenn er selber auf umstrittene Art auch noch Punkte abgeben musste, war der Sieg des Tuggner Teamkapitäns mehr als verdient.
Minimaler Rückstand bis zur Pause
Auch Jonas Müller rang ein Gewicht tiefer als üblich. Müllers Aufgabe war bis 65 kg dem Spitzen-Freistilringer Ronan Feyer irgendwie Punkte abzuzwacken. In der ersten Hälfte machte Müller dies enorm gut und ging mit nur einem minimen Rückstand in die Pause. Doch in Runde zwei wurde Müller von den blitzschnellen Angriffen seines Gegners immer wieder erwischt und nur wenige Sekunden vor Schluss noch ausgepunktet. So hiess es zur Pause 11:7 für Sense.