Die Schweiz ist im Vergleich mit unseren Nachbarstaaten ein sehr liberales Land, was Bestattungen anbelangt. Grundsätzlich ist es den Angehörigen erlaubt, die Urne im Krematorium abzuholen und selber zu entscheiden, was mit der Asche des Verstorbenen geschehen soll.
Immer weniger Erdbestattungen
Es werden immer weniger Erdbestattungen gewünscht. Die Friedhofskommissionen müssen entscheiden, wie die leeren Grabreihen umgenutzt werden sollen. Jede Gemeinde geht da ihren eigenen Weg.
Ein Vorzeigebeispiel in unserer Region ist die Gemeinde Freienbach. Die Friedhofsverwaltung wird seit zehn Jahren von Tamara Harder unterstützt.
Friedhof-Umgetaltung
Mit der Umgestaltungsplanung des Friedhofes wurde bereits 2015 begonnen. Die parkähnliche Gestaltung habe sichaber gelohnt, alle Beteiligten seien sehr glücklich mit dem Resultat und die Resonanz aus der Bevölkerung sehr gut.
2017 konnte die erste Beisetzung im neuen Urnenhain stattfinden. «Im Gegensatz zum Gemeinschaftsgrab ist der Urnenhain persönlicher gestaltet. Die Angehörigen haben einen eigenen Gedenkplatz für die verstorbene Person, müssen sich aber nicht um die Grabpflege kümmern», so Harder.
Die Zeit und die Kosten für den Unterhalt eines Grabes und das dafür nötige Grabmal sind sicher ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Grabplatzes.
Kunst, anonyme Gräber und zivile Beerdigungen
Sogar Kunst hat auf dem Freienbacher Friedhof einen würdigen Rahmen gefunden. Wo sich früher ein Teil der Familiengräber befand, ist nun der neuePlatz der Historischen Grabstätte. Die Werke des einheimischen Bildhauers und Künstlers Josef Nauer (1906 bis 1987) wurden stimmig zu einem Gesamtkunstwerk und einer Gedenkstätte zusammengefügt.
Der Friedhof steht allen Religionen offen und es steht ein anonymes Gemeinschaftsgrab zur Verfügung. Auch der Wunsch nach zivilen Beisetzungen nimmt jährlich zu.
Nebst dem erweiterten Friedhofsangebot entscheiden sich auch einige Familien, die Urne nach Hause zu nehmen oder die Asche auf einem Berg, im Wald oder im See zu verstreuen.
Viele Bestattungsformen möglich
«Bei Bestattungen ist heute vieles möglich », erklärt die Fachfrau. Die Asche einer verstorbenen Person kann auch zu einem personalisierten Edelstein geschmolzen werden.
Für diese besondere Bestattungsform «Asche zu Stein» werden 50 bis 100 Gramm Asche benötigt. Die Auswahl an Schmuckstücken, die mit etwas Asche des Verstorbenen gefüllt werden, ist riesig. «Ich berate und helfe Hinterbliebenen sehr gerne. Jede Beisetzung ist individuell, das schätze ich an meinem Beruf», sagt die Fachfrau für Bestattungen.