Heinz Fleischmann ist immer wieder gerne Gast im Kollegium Nuolen. Als Pfarrer und Nachbar der Missionare der Heiligen Familie (MSF) in Nuolen lernte er gewisse der 19 Mitglieder des Ordens immer besser kennen. Man half sich gegenseitig aus – der gemeinsame Glaube verband. Früher waren einige der Patres noch als Lehrer an der Kantonsschule tätig – so auch Pater Bernhard Gischig, der im Haus für die Verwaltung, Buchhaltung und den Unterhalt verantwortlich ist. Heute sind die Männer altersbedingt aber nicht mehr in der Lage dazu.
Wie die meisten Klöster und Ordensgemeinschaften fehlt ihnen der Nachwuchs. Für Ausgaben wie die Krankenkassenprämien oder die Heizung das Geld zu finden, ist schwierig. Seit zwölf Jahren heizt das Kollegium Nuolen mit Pellets, was pro Jahr Ausgaben von 12 000 Franken sind – früher war es zusammen mit der Kantonsschule nebenan mit Öl beheizt worden. Heinz Fleischmann wollte helfen und sah mit der Garage des Kollegiums den idealen Ort für Solaranlagen. Im Sommer steht diese den ganzen Tag in der Sonne, im Winter ab ca. 10 Uhr. «Ich sehe es auch als Studienobjekt. Es nahm mich wunder, wie viel Strom und Wärme so produziert werden kann», gesteht der 88-Jährige.
Auch andere profitieren
Jetzt wurde die Idee umgesetzt und auf dem 150 Quadratmeter grossen Dach der Garage Solarpanels aufgebaut. Ende dieser Woche sollte auch die Elektronik für die Photovoltaikanlage fertig installiert sein. Künftig kann via Photovoltaik das Wasser zum Duschen oder Abwaschen erwärmt werden, insbesondere im Sommer.
Maximal sind mit den 90 Solarpanels 25 Kilowatt Strom pro Stunde möglich. Im Winter wären es etwa 5 kw/h. Was vom Kollegi nicht genutzt wird, fliesst ins allgemeine Stromnetz. Die Gemeinde hat einen neuen Zähler installiert, auf dem genau abgelesen werden kann, wie viel Strom durch die Sonnenergie genutzt werden konnte.
Rund 100 000 Franken kostet die Photovoltaikanlage – Kosten, welche Heinz Fleischmann gerne übernimmt. «Ich bin gespannt und freue mich, dass es klappt», so der Lachner.