Nach der Ausweitung der Zertifikatspflicht ist das Covid-Zertifikat seit dieser Woche auch bei Trainings sowie Musik- und Theaterproben Pflicht – ausser in fixen Gruppen bis 30 Personen. Dies betrifft auch viele der kulturellen und sportlichen Vereine in Ausserschwyz. Unsere Zeitung hat bei grösseren Vereinen und Chören in March und Höfen nachgefragt, wie sie mit der Zertifikatspflicht umgehen.
Geteilte Ansichten
Die Meinungen gehen zum Teil auseinander. «Wir proben weiter wie bisher. Ich habe die Regeln klar kommuniziert. Aber ich spiele sicher nicht den Polizisten und kontrolliere die Zertifikate der Mitglieder. Es sind alles erwachsene Personen, und ich appelliere an den gesunden Menschenverstand», heisst es bei einem Verein.
Ein anderer Vereinspräsident sagt dazu: «Bei uns gibt es Mitglieder, die gesagt haben, dass sie nicht mehr in die Probe kommen, wenn ich die Zertifikatspflicht nicht durchsetze und die Zertifikate nicht überprüfe.»
Weniger als 30 Personen
Wir proben weiter wie bis bisher», sagt etwa Daniel Römer, Präsident der Harmonie Freienbach. Durch Dispensen und Absenzen seien an den Proben nicht mehr als 30 Personen anwesend.
Proben mit Zertifikat
«Wir haben unsere Mitglieder im Vorfeld anonym befragt, ob sie ein Covid-Zertifikat haben oder sich testen lassen würden», sagt Roman Hutzmann, Präsident des Blasorchesters Siebnen (BOS) mit rund 70 Mitgliedern. «Nur eine Handvoll Musiker hat keines», führt er aus. So wird Hutzmann heute Abend bei der ersten Probe nach Einführung der Zertifikatspflicht die Mitglieder kontrollieren und das Ablaufdatum des Zertifikats in einer Liste eintragen.
«Wir proben mit Zertifikatspflicht. Da wir rund 45 Mitglieder ab 16 Jahren haben, geht es nicht anders», heisst es bei der Jugendmusik Siebnen. Die unter 16-Jährigen könnten weiterhin ohne Zertifikat proben. «Wir halten uns mit unserem Schutzkonzept an die aktuellen Vorgaben des Bundesrates und werden die Zertifikate der über 16-Jährigen auch kontrollieren», so die Präsidentin Corinne Diethelm.
Der grösste Chor im Kanton Schwyz, der Chor 60plus Ausserschwyz, zählt rund 100 Mitglieder. «Natürlich proben wir mit Zertifikatspflicht. Aber leider nimmt nur rund die Hälfte der Sängerinnen und Sänger an den Proben teil», sagt Präsident Pius Egli. Das Fernbleiben erfolge aus unterschiedlichen Gründen, hält Egli fest. Er kontrolliert die Zertifikate und trägt deren Gültigkeit in der Mitgliederliste ein.
Trainings in zwei Gruppen
Nicht nur Musikvereine und Chöre, sondern auch Turnvereine sind von der neuen Regelung betroffen. «Wir trainieren bereits in zwei Gruppen und werden wohl so weitermachen.
Auch der Turnverein Reichenburg führt den Trainingsbetrieb mit bis 30 Personen pro Halle ohne Einschränkungen weiter, wie Pressechefin Nadine Kessler erklärt. Kleinere Aktivitäten wie Jass- und Kegelabend wurden abgesagt. Die Jubiläumsfeier anlässlich des 100. Geburtstages inklusive Fahnenweihe am 23. Oktober soll aber stattfinden – mit Covid-Zertifikat –, ebenso die Turnshow am 5. und 6. November.
Hoffen auf Durchführbarkeit von Konzerten und Kränzli
Viele Vereine bereiten sie sich auf ihre Konzerte oder Kränzli im Winter vor und hoffen, diese dann auch wirklich durchführen zu können. Sie künden an, die Anlässe im Rahmen der geltenden Schutz-Massnahmen durchführen zu wollen.