Reges Treiben herrscht auf dem Dorfplatz von Pfäffikon. Die Sonne scheint, Autolärm mischt sich mit Stimmengewirr. Und mitten in diesen Durchgangsort hat die Künstlerin Anna Graber ihr mobiles «Café des Visions» aufgebaut – mit stapelbaren Plastiksesseln, transportiert mit einem Veloanhänger. Der Name ihres Settings ist an die Dorfplatz-Cafés im Süden Frankreichs angelehnt. Diese nehmen eine zentrale Stellung ein für das örtliche Sozialleben, sind Orte des Austauschs, des Dialogs. Und schliesslich geht es in Anna Grabers Projekt um nichts weniger als um Wünsche und Visionen für einen bestimmten Ort. Denn sie sammelt auf Einladung des Vögele Kulturzentrums während vier Tagen Wünsche von Einwohnern, Passantinnen, zufällig Vorbeiziehenden an den Pfäffiker Dorfplatz. Noch bis morgen ist sie vor Ort.
Kartographin von Wünschen
Am Ende dieser vier Tage wird Anna Graber eine Art Landkarte der Wünsche erstellen. «Ich sehe mich durchaus in der Tradition der frühneuzeitlichen Kartographen», erklärt sie. Diese haben Karten von bislang unbekannten Orten erstellt und sie damit zugänglich gemacht. Ihre Arbeit ist eine Art Entdeckungsfahrt in die Wunschlandschaft der Besucherinnen und Besucher dieses Ortes zwischen Gemeindehaus, Kirchentreppe, Parkplatz und Supermarkt. Das Ergebnis wird ab dem 12. Oktober im Rahmen der Ausstellung «unMöglich? Über die Kraft unserer Wünsche» im Kulturzentrum zu sehen sein.