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Wangen
01.05.2020
30.04.2020 12:33 Uhr

Viel zu tun auf dem Golfpark Nuolen

Die Geschäftsleitung des Golfparks Nuolen ist gefragt, einen Ablauf auszuarbeiten, der die erwartete Öffnung konform zu den Richtlinien des Bundesrates und des Golfverbandes macht.  (Bild: Franz Feldmann)
Die Geschäftsleitung des Golfparks Nuolen ist gefragt, einen Ablauf auszuarbeiten, der die erwartete Öffnung konform zu den Richtlinien des Bundesrates und des Golfverbandes macht. (Bild: Franz Feldmann)
Steven Tierney ist Chef Greenkeeper des Golfparks Nuolen. Schon seit 23 Jahren ist er mit viel Herzblut dabei. Er ärgert sich über Spaziergänger, freut sich über Tiere und den guten Zustand der Anlage.

von Franz Feldmann

Keine Golfspieler weit und breit und doch gibt es für Steven Tierney und sein zehnköpfiges Team auf dem Golfpark in Nuolen jede Menge zu tun. «Nun können wir endlich auch einmal diejenigen Arbeiten machen, die während einer regulären Saison zu kurz kommen», sagt der gebürtige Ire, dessen ursprünglicher Pass abgelaufen ist. Schon lange ist er in der Schweiz, hat hier seine Frau kennengelernt und mittlerweile auch diese Staatsbürgerschaft angenommen. Davor ist er weit gereist, in der ganzen Welt herumgekommen.

«In Irland habe ich die vierjährige Lehre als Greenkeeper absolviert und anschliessend studiert», erzählt er. Das ist dort möglich. «Alle spielen Golf, es ist ein veritabler Volkssport.» Er spielt, seit er fünf Jahre alt war. Nun ist er einer von 72 Master Greenkeepern weltweit. «Das Bauen von Golfanlagen ist mein Herzblut», sagt der eifrige Greenkeeper. «Ich bin kein Büromensch », lacht er, «aber auch kein Gärtner.» 

Golfpark bald wie neu

Tierney hat schon 14 Anlagen in der ganzen Welt gebaut, darunter auch den Golfpark in Nuolen. Vor 23 Jahren hat die Geschichte begonnen, geblieben ist er bis jetzt. «Sollte ich an einem Morgen aufstehen und keine Lust zum Arbeiten haben, dann muss ich den Job wechseln», sagt er. Seine Augen leuchten, als er über das Gelände auf dem Buechberg schaut. Es ist viel zu tun. Da keine Golfspieler unterwegs sind, müssen die Arbeiten nicht wie sonst üblich morgens ab halb sechs und abends spät erledigt werden. So kann auch die Kurzarbeit begründet werden.

Chef Greenkeeper Steven Tierney zeigt, wie die Fairways in der spielfreien Zeit nun belüftet und gepflegt werden. (Bild: Franz Feldmann)

Was sonst praktisch nie gemacht wird, ist das gründliche Bearbeiten der Fairways. Die langen Strecken werden nun aufgebohrt und belüftet. Das tut der Anlage gut. Weiter werden an verschiedenen Orten Drainage-Rohre verlegt. Etwas, was nur schwierig zu machen ist, wenn die Golfbälle fliegen. So befindet sich der Golfpark in Nuolen bald in einem beneidenswerten Zustand, sollte das Golfspielen wieder möglich sein.

Golfspielen zu Coronazeiten

Geschäftsführerin Ursina Bisculm und ihr Team arbeiten auf Hochtouren. So ist ein «Exit-Papier» in Arbeit. Darin soll festgehalten werden, wie man das Spielen auch in Corona-Zeiten möglich machen will. Man hält sich an die Richtlinien von Swiss Golf. Nahe Kontakte können beim richtigen Verhalten praktisch ausgeschlossen, das Social Distancing gut eingehalten werden.

Aber auch sonst ist es nicht ganz ungefährlich auf dem Golfplatz mit den vielen Maschinen. Davon weiss auch Tierney zu erzählen. Denn momentan gibt es zu viele Spaziergänger, die unerlaubterweise über den Golfpark laufen. «Es gibt sogar Leute, die picknicken auf den Grüns oder lassen ihre Kinder im Sandbunker spielen.» Viel lieber sieht er die Tiere, die mehr und mehr den Golfpark in Beschlag nehmen. Raubvögel, Rehe, Füchse und sogar Feldhasen sieht Tierney auf der 70 Hektaren grossen Anlage, die auch ein Teil eines schützenswerten Naturguts ist. Dort, wo sich die raren gelben Molche tummeln.

Redaktion March24/Höfe24