Im Wangener Verlag Antium erscheint das neue Buch von Regula Caviezel.
«Immer wieder staunen wir über die Schönheit der wilden Natur, Tiere und Pflanzen, im Kreis des Werdens und Vergehens und im Wechsel der Jahreszeiten. Fantasie und Realität vermischen sich, aber der Mann mit dem krausen, hässlichen roten Bart, der Nesa im Garten beim Bau des Teiches helfen will, ist Wirklichkeit. Bahnt sich da sogar eine Liebesgeschichte an?»
Nesas Geschichte ist reich an Symbolik und mystischen Bildern, fantastisch und geerdet zugleich. So vertieft Caviezel ihre Hauptthemen: den Widerstreit zwischen dem ursprünglichen und dem modernen Leben, die Verbindung zur Natur, Schmerz, Liebe und Sinnlichkeit, eine tief empfundene Menschlichkeit.
Die Autorin stürzte sich zu Beginn der Coronapandemie, als noch nicht absehbar war, wie diese die Welt verändern sollte, in die Geschichte des Blutweiderichs, auf der Suche nach Antworten. Nesa sucht auf der Flucht vor dem Leben im Glaspalast, das letztlich ihren Untergang bedeutet hätte, ebenfalls nach Antworten, denkt sich dabei öfters das Schlimmste, um gewappnet zu sein gegen alles. Was sind die wichtigen Dinge im Leben, woran könnte man sich halten, wenn nicht die Liebe über allem stehen würde?
Regula Caviezel knüpft nahtlos nicht nur an die Themen, sondern auch an den sehr individuellen Stil ihres ersten Romans «Die Silberne» (2020) an. Sie schreibt in einem sehr dichten Gedankenstrom, dem man als Leser beinahe atemlos folgt.
So haben denn auch schon bei der «Silbernen» die Rezensenten Caviezels kompakten Stil gewürdigt, in dem kein Wort zu viel oder zu wenig ist, jeder Satz sitzt. Dabei verfasst die Autorin ihre Texte stets in einem «Wurf». Eigentlich muss man Caviezels Sätze laut lesen, um ihre Wirkung richtig zu erfassen – oder die Autorin selbst beim Lesen hören, denn sie versteht es auch, ihre Texte packend vorzutragen.