Im Frühjahr gibt es bei den meisten Wildtieren wieder Nachwuchs. So auch bei unseren heimischen Rehen. Die Rehgeiss versteckt ihren Nachwuchs nach der Geburt gerne in hohem Gras am Waldrand, auf Feldern oder Wiesen, um ihn vor Fressfeinden zu schützen.
Doch im hohen Gras lauern andere Gefahren für die kleinen Kitze. Wenn der Landwirt zu mähen beginnt, kann das für die Jungtiere fatale Folgen haben. Die Rehkitze pressen sich bei Gefahr dicht an den Boden, anstatt die Flucht zu ergreifen. Dieses angeborene Verhalten schützt die Tiere vor den Mähmaschinen der Landwirte leider nicht. Die Tiere werden durch die Maschine schwer verletzt, verstümmelt oder sogar getötet.
Die Verantwortlichen der Kitzrettung Ausserschwyz fordern Landwirte auf, sie vor einem geplanten Heuschnitt zu verständigen. Die Beteiligten können dann das Feld mittels Verblendung zu Fuss oder durch Drohnen mit einer Wärmebildkamera absuchen. Wichtig bei der Suche mit Drohnen sei, dass diese noch vor Sonnenaufgang stattfindet. Wenn durch die Sonneneinstrahlung beispielsweise Steine erhitzt werden, wird das Ganze schwierig, weiss der Gebietszuständige Wildhüter Steven Diethelm. «Die Landwirte können auch mithelfen, indem sie die Felder schon selber absuchen oder verblenden.»
Wenn ein Kitz im Gras gefunden wurde, ist besonders wichtig, dass es nicht direkt angefasst wird, sondern mit einem Büschel Gras. Ansonsten besteht das Risiko, dass die Rehgeiss das Kitz aufgrund des Fremdgeruches nicht mehr annimmt. «Einige Rehkitze werden bei der Rettung zusätzlich am Ohr markiert», weiss der Höfner Hegeobmann Rolf Meister. Dies dient zur Untersuchung des Standortverhaltens vom Rehwild und zeigt, welche davon in andere Gebiete abwandern.