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17.08.2021
16.08.2021 15:06 Uhr

Pilzsaison in Ausserschwyz hat bereits begonnen

Wachsen jetzt schon: Eierschwämme, aber auch Steinpilze, Täublinge und Maronen-Röhrlinge.
Wachsen jetzt schon: Eierschwämme, aber auch Steinpilze, Täublinge und Maronen-Röhrlinge. Bild: zvg
Dieses Jahr schiessen die Pilze schon früh aus dem Boden – dank der Feuchtigkeit und des warmen Wetters. Nach dem Sammeln lohnt sich ein Besuch bei einem Pilzkontrolleur.

Durch den Klimawandel finden immer wieder neue Pilzarten aus dem Süden den Weg in unsere Region. Dies beobachtet auch Arnold Elser aus Tuggen, Pilzkontrolleur und Vorstandsmitglied des Pilzvereins March und Umgebung: «Mann kann sie nicht essen, aber sie sehen interessant aus.»

Manche dieser Exoten sind auch giftig. In den letzten Jahren hat die Zahl der Vergiftungen durch Pilze zugenommen. Laut Toxinfo Suisse erreichte die Zahl 2019 mit 733 Fällen einen Höchststand. Letztes Jahr gingen die Fälle jedoch wieder zurück – auf 597 Fälle. Dies, obwohl während der Coronapandemie das Pilzesammeln populär wurde.

Neben Vergiftungen durch die bekannteren giftigen Knollenblätterpilze, die Rasenpilze oder Röhrlinge, gab es bisher am meisten Vergiftungen durch die Kahlköpfe und den Fichten-Steinpilz. Das heisst, dass man auch durch essbare Pilze vergiftet werden kann, wenn sie verdorben sind, ungekühlt gelagert oder nicht korrekt zubereitet werden. Die meisten Pilzarten müssen zehn, manche gar 20 Minuten gekocht werden. Allgemein sind Pilzvergiftungen im Vergleich mit anderen Vergiftungen aber relativ selten.

  • Darf man geniessen: Der Steinpilz. Bild: zvg
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  • Darf man geniessen: Der Graue Wulstling. Bild: zvg
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  • Darf man geniessen: Der Trichterling. Bild: zvg
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Keine Pilzkontrollstelle im Kanton

Um eine Vergiftung zu verhindern, empfiehlt es sich, gesammelte Pilze immer erst bei einer Pilzkontrollstelle vorbeizubringen und einem Pilzkontrolleur zu zeigen. Die Pilzkontrolleure des Pilzvereins March sind in der Kontrollstelle im Werkhof der Gemeinde Uznach anzutreffen. Jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag, jeweils von 18 bis 19 Uhr, ist eine amtliche Kontrolle dort möglich. 

Arnold Elser befasste sich schon als Kind mit Pilzen. Als er vor 25 Jahren nach Tuggen zog, machte er schliesslich Bekanntschaft mit Mitgliedern des Pilzvereins March und trat bei. Der Pilzverein March und Umgebung ermöglicht fortgeschrittenen «Pilzlern» die Ausbildung zum Kontrolleur.

Der Ausbildungskurs dauert eine Woche und wird einmal jährlich in Landquart vor der Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane der Schweiz durchgeführt. «Ich musste 70 Pilzarten erkennen, um den Fähigkeitsausweis zu erhalten»,
erinnert sich der Tuggner. 

  • Achtung giftig: Der Kahle Krempling. Bild: zvg
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  • Achtung giftig: Der Ziegelrote Schwefelkopf. Bild: zvg
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  • Achtung giftig: Der Grüne Knollenblätterpilz. Bild: zvg
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Eierschwämme und Steinpilze

Der Pilzverein March und Umgebung organisiert auch regelmässig Pilzausstellungen. «Im Jahr 2019 mussten wir die Ausstellung aber absagen.» Es gab nicht genug Pilze dafür. «Zu trocken und zu heiss», erklärt Elser. Auch zu viel Regen, wie es ihn diesen Sommer gab, schade dem Pilz. Ganz zu schweigen von Hagel und Wind.

Trotzdem sind die Pilze dieses Jahr etwas früher gesprossen als normalerweise. «Die Feuchtigkeit hat ihnen gut getan», erklärt der Tuggner. Besonders in höheren Lagen, wo das Wasser gut abfliessen kann, seien die Pilze prächtig gediehen.

Einmal pro Woche sammelt Arnold Elser aktiv Pilze. In Ausserschwyz sind vor allem Täublinge, Wulstlinge, Eierschwämme, Steinpilze, Trichterlinge und Schirmlinge zu finden. «Ausserschwyzer essen am Liebsten Eierschwämme und Steinpilze», beobachtet Elser.

Giftige Pilze, die hier vorkommen, sind unter anderem der Grüne und der Weisse Knollenblätterpilz, der Fliegenpilz, der Pantherpilz, Risspilze, der Kahle Krempling, Rauhköpfe sowie der Grüne und der Rote Schwefelkopf. 

Für Interessierte

Alle zwei Wochen finden um 19.30 Uhr im «Schäfli» in Siebnen Pilzbestimmungsabende statt:

Montag, 23. August
Montag, 6. September 
Montag, 20. September
Montag,4. Oktober 
Montag, 18. Oktober

Pilzexkursion:

Samstag, 11. September

Vortragsabend:

Freitag, 5. November, 20 Uhr

E-Mail: a.elser@active.ch

Anouk Arbenz, Redaktion March24 & Höfe24