Insbesondere beim Tourismus und in der Gastronomie ortet die Politik im Kanton Schwyz einen Problemherd. «Dort wird es heikel», sagt Bruno Beeler, Präsident der CVP. «Die Gewinnmargen und die finanziellen Reserven waren vor der Krise bereits tief. Wenn Bund und Kanton hier nicht markant helfen, dürften viele Betriebe finanziell gefährdet sein.» Markus Weber, Präsident der GLP, sieht ebenfalls in Branchen mit tieferer Wertschöpfung Probleme. «Sie sind akut gefährdet.» Roman Bürgi, Präsident ad interim der SVP, zeichnet ein düsteres Bild: «Es ist zu erwarten, dass die Arbeitslosenzahl massiv ansteigen wird. Viele Betriebe stehen vor einer unsicheren Zukunft.»
Marlene Müller, Präsidentin der FDP, befürchtet, dass vor allem Branchen, die länger schliessen mussten, ihre Arbeitnehmer mit der Zeit entlassen müssen. «Ganz schwierig wird es auch für die ganz kleinen Selbstständigerwerbenden. Sie haben kaum mehr Einkommen, auch wenn sie nicht vom Lockdown betroffen sind.» Müller glaubt, dass es für solche KMU keine Option ist, einen Kredit aufzunehmen. «Sie können die Rückzahlung nicht erwirtschaften und haben vorläufig auch keine Perspektive.» Andreas Marty, Präsident der SP, macht den Vorschlag, dass der Kanton deshalb für Kleinfirmen A-fonds-perdu Härtefallbeiträge leisten sollte. Ganz allgemein solle der Regierungsrat bei allfälligen Lücken in der Bundeshilfe diese beachten und versuchen, die Lücken zu schliessen. Auch Bruno Beeler sieht hier Handlungsbedarf: «Die Schwyzer Politik muss dort finanziell helfen, wo der Bund nicht oder zu wenig hilft.»
Für Roman Bürgi ist klar, dass die Gemeinwesen stark betroffen sein werden: «Durch die finanziellen Hilfspakete und durch wegbrechende Steuereinnahmen ist damit zu rechnen, dass Kanton und Gemeinden tiefrote Zahlen schreiben werden. Wir werden in Zukunft in allen Bereichen den Gürtel enger schnallen müssen.» Laut Markus Weber ist es wichtig, nun zu überlegen, wie die Auswirkungen der Krise finanziert werden können, um zugleich
umsichtig mit dem künftigen Finanzhaushalt umzugehen. Die Leistung des Bundesrats verfolgen die Parteipräsidenten mit kritischen Augen.
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