Bis zum Ausstich dominierte der Glarner Roger Rychen das Geschehen im Sägemehl beim Zürcher Kantonalen in Stäfa. Er verpasste aber mit der Note 8,75 beim Gestellten im fünften Gang mit Fabian Kindlimann den Schlussgang. Zuletzt verlor der Glarner auch noch gegen den entfesselten Märchler Ueli Hegner. Der Siebner zog gestern Sonntag einen Sahnetag ein. Nur gegen den Eidgenossen Armon Orlik ging er im zweiten Gang als Verlierer vom Platz. Alle anderen fünf Gegner mussten gegen den 22-Jährigen unten durch. Gegen einen Eidgenossen verloren, gegen den anderen (Rychen) gewonnen, das ist für den jungen Märchler eine grossartige Bilanz.
Die Gunst der Stunde genutzt
«Der Tag hat gut begonnen, ich konnte gegen Thomas Schmidlin schnell gewinnen», so Hegner. Gegen Orlik konnte er befreit aufschwingen und einiges ausprobieren. Nach der Niederlage nahm er weiter Schwung auf. «Als für mich nach dem fünften Gang klar war, dass ich bereits einen Kranz auf sicher hatte, war der Druck weg. Ich wusste, dass ich gegen den Favoriten Rychen nichts zu verlieren hatte.» Und so nutzte der Siebner die Gunst der Stunde. Denn auch das Kampfgericht hatte zuvor nicht mit dem Märchler Überraschungsmann gerechnet und teilte ihm im fünften Gang mit Daniel Wettstein nochmals eine machbare Aufgabe zu, die er bravourös zum Kranzgewinn löste. Die gute Bilanz des Schwingklubs March-Höfe komplettierte Reto Nötzli (Pfäffikon). Nach einem harzigen Start mit zwei Niederlagen steigerte sich der Höfner und liess gegen die vier weiteren Gegner nichts mehr anbrennen. So landete er schliesslich auf dem geteilten siebten Platz. Wie im Anschwingen kam es im Schlussgang nochmals zum Duell zwischen dem Bündner Armon Orlik und dem Winterthurer Samir Leuppi. Obwohl Orlik das Geschehen bestimmte fiel wie schon im Anschwingen keine Entscheidung.
Dies hatte in Person von Domenic Schneider einen lachenden Dritten zur Folge. Sowohl Orlik als auch Leuppi gewannen nach ihrem resultatlosen Auftaktsduell vier Mal in Serie. Punktgleichmit 48,75 Punkten erlangten sie den Schlussgang. Wie die beiden Finalisten wiesen auch Domenic Schneider und Roger Rychen zu diesem Zeitpunkt vier Siege und einen Gestellten auf. Weil Schneider zuletzt Marco Good platt bezwang, zog er an den beiden Schlussgangteilnehmern vorbei und realisierte in Stäfa seinen dritten Kranzfestsieg.