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Reichenburg
01.04.2020
06.05.2022 15:32 Uhr

Hurra! – Hakle-Restbestände aufgetaucht

Bis Sommer 2006 wurde in Reichenburg Hakle-Toilettenpapier hergestellt. Jetzt sind Restposten aufgetaucht.  (Bild: Archiv)
Bis Sommer 2006 wurde in Reichenburg Hakle-Toilettenpapier hergestellt. Jetzt sind Restposten aufgetaucht. (Bild: Archiv) Bild: Archiv
Mehrere Tonnen Toilettenpapier schlummerten während fast 15 Jahren in Reichenburg vor sich hin.

von Stefan Grüter

Wenn das kein glücklicher Zufall in schwierigen Zeiten ist! Am Wochenende entdeckten Mitarbeitende der Verwo AG in Reichenburg bei Aufräumarbeiten mehrere Tonnen Toilettenpapier. Die WC-Rollen stammen aus der Zeit vor 2006, denn bis Mitte 2006 produzierte der Kimberly-Clark-Konzern in Reichenburg Hakle-Toilettenpapier. Bei den nun entdeckten Restbeständen handelt es sich um dreilagiges, genopptes Toilettenpapier in den Farben weiss, rosa, hellblau und gelb.

Diese Entdeckung kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn seit Ausbruch der Corona-Krise wird vor allem WC-Papier gehamstert. Mit zum Teil absurden Auswirkungen. In Bergneustadt in Deutschland setzte sich eine Kundin aus Protest auf das Kassenband, weil sie nur eine Packung -Toilettenpapier kaufen durfte. Die Polizei musste die 54-Jährige schliesslich in Handschellen abführen. Und in Kiel, ebenfalls Deutschland, hat ein Autoknacker sechs Pakete Klopapier erbeutet. In der Nacht auf Dienstag letzter Woche schlug der Unbekannte die Scheibe eines geparkten Autos ein und stahl das Toilettenpapier und Bohrschrauber im Wert von insgesamt 80 Euro aus dem Innern des Fahrzeuges.

Für die Ausserschwyzer Bevölkerung

Das nun entdeckte Hakle-Toilettenpapier in Reichenburg gehört der heutigen Eigentümerin der Liegenschaft, der Verwo AG. Deren Geschäftsführer und Inhaber, Bruno Vogelsang, erklärte aber gegenüber unserer Zeitung, dass die Verwo keinen Bedarf an dermassen grossen Mengen Toilettenpapier hat. «Wir wollen diesen ‹Schatz› der Ausserschwyzer Bevölkerung abgeben.»

«Problemlos benützbar»

Auch wenn nun diese Hakle-Restposten während fast 15 Jahren in Reichenburg lagerten, so haben sie nichts an ihrer Gebrauchsfähigkeit eingebüsst. Dies bestätigt der damalige Hakle-Direktor Andy Kistler. «Dieses Toilettenpapier ist auch heute noch problemlos benützbar.»

Kistler selbst zeigte sich erfreut, dass die Verwo diese Restposten der Ausserschwyzer Bevölkerung abgibt. «Die Schliessung der Hakle-Produktion anno 2006 war ein herber Schlag für unsere Region, gingen dadurch doch rund 150 Arbeitsplätze verloren», blickt Kistler zurück. «Zum Glück hat damals die Verwo AG die Hakle-Gebäude übernommen und hier in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten zahlreiche Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen.»

Stefan Grüter