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Freizeit
30.03.2020
06.05.2022 15:11 Uhr

Weinlese 2019 mit gewohnt hoher Qualität

Das Rebjahr 2019 startete langsam, verlief im Sommer sprunghaft und wurde zum Schluss wieder gebremst. (Bild: zvg)
Das Rebjahr 2019 startete langsam, verlief im Sommer sprunghaft und wurde zum Schluss wieder gebremst. (Bild: zvg) Bild: zvg
Das Rebjahr 2019 startete langsam, verlief im Sommer sprunghaft und wurde zum Schluss wieder gebremst. Die Reben aber glichen den Verlauf aus, liessen sich nicht aus der Ruhe bringen und lieferten mengenmässig und qualitativ eine Ernte im 10-jährigen Mittel. Die Weine können jetzt online oder per Telefon bestellt werden.

Beim Austreiben der Reben sind meistens die Weine des Vorjahres genussbereit. Diese schlummern nun in den Fässern und warten darauf, verkostet zu werden. Die geplanten Frühlingsverkostungen müssen zwar momentan wegen der Corona-Krise zu Hause stattfinden. Von den vier Schwyzer Kellereien, welche Schwyzer Trauben vinifiziert haben, können die Weine in Online-Shops oder telefonisch bestellt werden, teilweise bieten sie auch einen Gratisversand an.

Vergangenes Jahr wurden im Kanton Schwyz total 261'996 Kilogramm Trauben geerntet, was 115 Prozent des 10-jährigen Mittels entspricht und in etwa 209'600 Liter Wein ergibt. Nicht nur die Erntemengen, sondern auch die Zuckergehalte liegen mit 87.5 °Oe beim Blauburgunder und 75.1 °Oe beim Riesling-Sylvaner etwa im Durchschnitt der Jahre. Somit eine gewohnt gute Qualität.

Vegetationsverlauf 

Der Austrieb der Reben begann 2019 Mitte April. Da es aber Ende April und Anfang Mai kalt und regnerisch war, ging der Austrieb nur zögerlich voran. Dies hatte zur Folge, dass die Vegetation bis zur Rebblüte um den 20. Juni bereits rund zwei Wochen im Verzug war. Was die Natur im Frühling an Wärme gespart hatte, versuchte sie im Juni und Juli wieder gut zu machen. Die Reben gaben Gas und holten den Rückstand beinahe wieder auf. Teilweise kam es durch die Hitzeperioden zu etwas Sonnenbrand und echtem Mehltau auf den Trauben.

Kurz vor der Ernte, ab Mitte August, schwenkte das Wetter wieder um. Es wollte sich kein stabiles Hockdruckwetter einstellen und es gab immer wieder Regen. Dennoch kam es zu weniger Problemen mit der Kirschessigfliege als anfangs befürchtet. Trotz des Auf und Ab im Wetterverlauf konnte zwischen dem 4. September und dem 22. Oktober eine mengenmässig und qualitativ gute Schwyzer Weinernte eingefahren werden. 

Weinlese und Rebflächen im Kanton Schwyz 

Wie in der Weinverordnung des Bundes verlangt, wurde 2019 erstmals auch im Kanton Schwyz die Weinlesekontrolle ausschliesslich durch die Kellereibetriebe in Eigenverantwortung durchgeführt. 93 Prozent der Schwyzer Trauben wurden über vier Kellereien und zwei Traubensaftproduzenten im Kanton Schwyz gemeldet. Die restlichen 7 Prozent der Schwyzer Trauben wurden von acht Kellereien aus den Kantonen Zürich, Luzern und Graubünden gemeldet.

Durch den zunehmenden Traubentourismus und die Übertragung der Verantwortung für die Weinlesekontrolle an die Kellereien sind die Weinlesedaten später verfügbar. Die Einführung des sogenannten Sechs-Augen-Prinzips, bei dem auch die Rebleute online Einblick in die Traubenmeldungen der Kellereien an den Kanton haben, ist hier essentiell und hat sich bereits bewährt. 

Von den total 40.2 Hektar zur Weinerzeugung zugelassenen Rebflächen des Kantons Schwyz waren im 2019 37.7 Hektar bestockt. Insgesamt wachsen auf dieser Rebfläche 29 Rebsorten. Die fünf flächenmässig meistvertretenen Sorten sind, in abnehmender Reihenfolge, Blauburgunder, Riesling-Sylvaner, Cabernet Soyhières, Chardonnay und Räuschling, welche zusammen rund 28 Hektar, also knapp drei Viertel, ausmachen. Die jüngste Sorte, die von Agroscope gezüchtete pilzwiderstandsfähige Sorte Divona, lieferte noch keinen Ertrag. (AFL/i)

red