Das Umfeld und die Fans von Reto Nötzli kamen in den Genuss eines angenehmen Samstagabends: Der stärkste Schwinger vom Schwingklub March-Höfe gewinnt seinen 44. Kranz – dieses Mal am 97.Stoos-Bergschwinget. Die Freude, Erleichterung und Genugtuung war am Wettkampfende dem Lastwagenchauffeur auch anzusehen.
Zum einen war da die Ungewissheit über die eigene Form nach der eineinhalb Jahre dauernden Corona-Schwingpause. Dann handelte es sich um das erste Aufeinandertreffen gleich gegen 20 ganz «Böse».
Im Vorfeld äusserte sich Nötzli skeptisch hinsichtlich eines möglichen Kranzgewinns. Zum Vorteil gereichte es dem Eidgenossen, den ersten Gang gewinnen zu können. Und wie der Pfäffiker dies anstellte: Mit einem explosiven Wyberhaken bettete er Steve Duplan (Ollon) ins Sägemehl. Und auch gegen Marcel Bieri (Edlibach) konterte Nötzli Bieris Drehbewegungen erneut mit einem unwiderstehlichen Wyberhaken. «Ich weiss auch nicht genau, wie das abgelaufen ist. Ich muss mir das noch anschauen», meinte Nötzli.
Gegen Jan Wittwer (Faulensee) und Stefan Studer (Utzenstorf) folgten zwei gestellte Gänge. Gegen Wittwer versuchte der 31-Jährige mehrfach, einen erfolgreichen Zug anzusetzen und erhielt hierfür nur 8,75 Punkte wie sein Gegenüber. Zumindest ein fragwürdiger Entscheid des Kampfgerichts. «Beim Gestellten gegen Studer habe ich eindeutig zu wenig gemacht», räumte Nötzli ein. Was folgte, waren im Ausstich zwei sichere Siege nach jeweils kurzer Kampfdauer gegen Niklaus Scherer (Escholzmatt) und Sandro Balimann (Finsterhennen). «Ich denke, der Umstand, dass ich zu Beginn zwei Eidgenossen geschlagen habe, kam mir insofern entgegen, als ich im 5. und 6. Gang nicht so starke Gegner wie andere zugeteilt erhielt», sagte der Drittklassierte. Nötzliwar damit bester Schwyzer.
Wicki eine Klasse für sich
Ganz vorne setzte sich wie schon bei der letzten Austragung vor zwei Jahren der Luzerner Joel Wicki durch. Bereits nach 33 Sekunden fiel die Entscheidung. Der Sörenberger bezwang seinen Trainingspartner Sven Schurtenberger mit Kurz. Schon die ersten drei Gegner, Matthias Aeschbacher, Stéphane Haenni und Christian Schuler, besiegte der 24-Jährige innerhalb von wenigen Sekunden. Im vierten Duell gab es für den Topfavoriten einen kurzfristigen Rückschlag. Er biss sich beim passiv schwingenden Berner Talent Fabian Staudenmann die Zähne aus und musste sich mit dem gestellten Duell abfinden. Im fünften Gang legte Wicki den Berner Überraschungsmann Jan Wittwer mit einem Wyberhaken ins Sägemehl.