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Sport
21.03.2020

Die Ansprüche an Ladina Jenny werden grösser

Die Altendörfler Snowboarderin Ladina Jenny hat in der abgelaufenen Saison zur Konstanz gefunden. Es fehlt einzig noch der angestrebte erste Weltcupsieg.

«Ich bin zufrieden und glücklich über meine Saison», bilanziert Ladina Jenny. «Schliesslich war das die erfolgreichste in meiner Karriere.» 4570 Weltcup-Punkte hat die 26-Jährige in den Disziplinen Parallel-Riesenslalom (3070 Punkte) und Parallel-Slalom (1500) geholt. Wären nicht so viele Rennen in diesem Winter ausgefallen, es wären mit Sicherheit noch mehr geworden. Dreimal durfte sie auf dem Podium stehen, zweimal gleich zu Beginn der Saison im russischen Bannoye, wo sie im Parallelriesenslalom Zweite und im Slalom Dritte wurde. Mitte Februar schaute im südkoreanischen Pyeongchang ebenfalls ein dritter Platz im Riesenslalom
heraus. Was in der verfrüht abgelaufenen Saison noch fehlt, ist das Pünktchen auf das i: der angestrebte erste Sieg im Weltcup. 

Optimaler Start in die Saison

Gerne schaut Ladina Jenny auf den Saisonbeginn in Russland zurück. «Das war ein Start nach Mass für mich mit den zwei Podestplätzen.» Generell gefiel es ihr in der russischen Republik Baschkortostan im südlichen Uralgebirge gut. «Wir werden vom
Veranstalter richtig verwöhnt. Am Flughafen geht es los, die Verpflegung und die Unterkünfte sind spitze.» Auch kämen viele Zuschauer an die Rennen. «Es stehen richtig grosse Tribünen da, die Stimmung ist für Snowboard-Verhältnisse gewaltig.» Das mache so richtig Spass. Und wenn man dann noch auf dem Podium stehen dürfe, sei das «vor so vielen Leuten schon super», schwärmt die Märchlerin. Diese guten Resultate zu Beginn haben Jenny sichtlich beflügelt. Auch sie weiss, dass mit einem erfolgreichen Start in der Folge alles ein bisschen leichter fällt. «Man grübelt viel weniger und bleibt locker», erklärt sie. «Aber dafür werden die Ansprüche auch grösser, vor allem an einen selbst», weiss sie. 

Fehlte letzte Saison noch die Konstanz, regelmässig in die Top Acht zu fahren, so schaffte die 26-Jährige dies praktisch jedesmal in diesem Winter mit Bravour.

Der lange vierwöchige Unterbruch nach Piancavallo kam gerade zur rechten Zeit, denn Jenny hatte nach einem Bruch ihre Hand im Gips. «Ich wäre zwar nach Moskau gereist, aber dort zu fahren hätte wohl nicht viel Sinn gemacht», sagt sie. Wegen Schneemangels wurde das Rennen im russischen Hauptort abgesagt.

Und jetzt? Was nun? Normalerweise wären jetzt die letzten Trainings und dann die verdienten Ferien angesagt. Auf Schnee kann bekanntlich nicht trainiert werden, die Ferien finden nicht irgendwo am Meer, sondern in der Region statt. Wann die Materialtests für die neue Saison beginnen, steht noch in den Sternen. «Zum Glück habe ich letzten Herbst ausgiebig testen können und bin soweit mit dem Material zufrieden.» So besteht keine unmittelbare Notwendigkeit, am Material herumzutüfteln. Auch dies gibt Ladina Jenny die Sicherheit, nächste Saison voll anzugreifen und dabei locker zu bleiben.

Franz Feldmann