Angeordnet zu einer richtigen Parade stehen 60 verschiedene Elefantenfiguren mitten in Rapperswil. Die meisten von ihnen stehend, manche scheinen im Schneidersitz darauf zu warten, dass die Parade startet. Zwei der mannshohen Exemplare wurden von Isabelle Habegger aus Wollerau designt.
Die Künstlerin sagt: «Ich wurde von Claudia Knie angefragt, ob ich an der Elephant Parade mitmachen würde.» Diese Chance liess sich die frühere Arztgehilfin nicht entgehen, sie sprühte sofort vor Ideen. Der erste Elefant sollte etwas mit Heilen zu tun haben, daher ziert eine grosse Lotusblüte die Stirn von Tara und ein Yin-Yang-Zeichen den Rücken. Die filigranen Linien entlang des Kopfes und des Rüssels mussten sehr vorsichtig und vor allem präzise gezeichnet werden. Die Figur soll etwas Überirdisches verkörpern, deshalb schaut Tara den Betrachter aus ihren hellblauen, mit Goldsprenkeln verzierten Augen nicht direkt an, sondern scheint in die Ferne zu fokussieren.
In der Kniewerkstatt bemalt
Ganz anders bei «Eglantine l’artiste»: Die mit leuchtenden Punkten bemalte Elefantin scheint dem Betrachter mit ihrem metallicblauen Augenaufschlag direkt ins Herz zu sehen. Ein spezielles Extra ist auch, dass die Figur im Dunkeln fluoresziert.
Im Verlaufe des letzten Jahres arbeitete Habegger rund zwei Monate lang an ihren beiden Elefantinnen. Sie tat das in Jona in der Kniewerkstatt, wo sich ebenfalls ein Malatelier befindet. Die Statuen wurden ursprünglich weiss geliefert und die Künstlerin musste eine Primärfarbe wählen, bevor die Acrylfarben und zum Schluss der Lack aufgetragen werden konnten. Bei Eglantine musste zuerst jeder runde Stempel einzeln trocknen, bevor eine neue Schicht darübergelegt wurde.
Die Wollerauerin mit Neuenburger Wurzeln konnte vor den Arbeiten auswählen, ob sie lieber eine stehende oder eine sitzende Figur wollte. Die Elefanten sind ziemlich gross und trotzdem nicht klobig – eine Figur ohne Sockel wiegt nur etwa 35 Kilogramm. «Ich bin zufrieden mit dem Resultat und war sehr gespannt auf die Werke der anderen Künstler», so Habegger an der Vernissage.
Die insgesamt 60 Elefanten und der zugehörige Popup-Store, wo handbemalte Miniatur-Elefanten erworben werden können, sind noch bis am 26. April in Rapperswil-Jona zu sehen. Später zieht die Ausstellung zum Flughafen Zürich und später in den
Zürcher Hauptbahnhof. Ende Juni werden die Skulpturen in der Himmapan-Lodge versteigert. Das Geld kommt den asiatischen Elefanten zu Gute.