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Feusisberg
06.06.2021

Erfolg ist nie schwarz-weiss

«Mit meinem Buch, kann ich (über)motivierten Jungunternehmern (…) helfen, ihr Risiko besser einzuschätzen», sagt Rolf Marty, Gründer und ehemaliger Inhaber von Impuls-Event. Bild zvg
«Mit meinem Buch, kann ich (über)motivierten Jungunternehmern (…) helfen, ihr Risiko besser einzuschätzen», sagt Rolf Marty, Gründer und ehemaliger Inhaber von Impuls-Event. Bild zvg Bild: zvg
Er ging Konkurs, machte eine Viertelmillion Schulden, stand auf, arbeitete hart und fand zum Erfolg. In der Tat hat Rolf Marty alle Seiten des Unternehmertums kennengelernt – und nun in einem Buch festgehalten.

mit Rolf Marty
sprach Silvia Gisler

Wie kommt ein Action-, Sport- und Eventliebhaber dazu, ein Buch zu schreiben?

In den zwei Jahrzehnten durchlebte ich sehr viele Facetten der Selbstständigkeit. Im Austausch erkannte ich, dass branchenunabhängig viele Menschen mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Das liess die Idee entstehen, die Erfahrungen und den Weg zum Erfolg in einem Buch zu bündeln.

Was war das Schwierigste für Sie?

Der Spagat zwischen massvoll Persönliches preisgeben und authentisch bleiben.

Das Buch ist in Interviewform geschrieben. Eine spezielle Art für einen eigentlichen «Ratgeber».

Das Buch verbindet meine persönliche Berufsgeschichte mit Hinweisen zum Erfolg, ich nenne diese Erfolgsanker. Diese Form bietet sich an, um das Buch für den Leser amüsant und gleichzeitig hilfreich zu gestalten.

Es beinhaltet auch Praxisübungen und Reflexionsfragen von Mentorin Claudia Kälin. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Claudia Kälin unterstützt Impuls-Event seit mehreren Jahren mit ihrem psychologischen Blickwinkel. Darüber hinaus engagiert Impuls-Event Claudia für gemeinsame Kundenprojekte. Mit dem Einbinden ihrer Reflexionsfragen und Praxisübungen im Buch schaffen wir dem Leser zusätzlichen Mehrwert.

Auf 131 Seiten lassen Sie sprichwörtlich die Hosen runter. Erzählen vom Konkurs Ihres Geschäftes, Ärger mit den Steuerbehörden – und gescheiterten Beziehungen. Ist das Buch auch eine Art Selbsttherapie?

Mit dem Schreiben ist eine umfassende Selbstreflektion unumgänglich. So betrachtet, sind Anteile möglicherweise enthalten. (schmunzelt)

Auf dem Weg zum Erfolg sind Sie (zu) viele und (zu) grosse Risiken eingegangen. So gesehen sind Sie eher ein schlechtes Beispiel für Jungunternehmer?

Ohne Risikobereitschaft funktioniert keine Selbstständigkeit. Mit meinem Buch kann ich (über)motivierten Jungunternehmern durch das Aufzeigen meiner eigenen Fehler helfen, ihr Risiko besser einzuschätzen.

Sie hätten ein zweites Mal in Konkurs gehen können...

Der Grat war anfänglich sehr schmal. Der Schmerz vom ersten Konkurs half zu einer steilen Lernkurve. Meine
Risikobereitschaft wurde schnell kalkulierter und ich baute Sicherheitsfaktoren ein.

Trotzdem mag man denken: Ausgerechnet «so einer» gibt Tipps für Selbstständige und Unternehmer?

Genau darum, weil er beide Seiten bestens kennt. (lacht)

Sie schreiben, dass Vitalität, Intellekt und Intuition die wichtigsten drei Eigenschaften sind. Dann
müsse man nur noch «tun».

Viele Menschen sind vital, intelligent, haben Intuition und sind kreativ. Doch oft fehlt ihnen die «Fähigkeit», ihre Ideen umzusetzen sowie dranzubleiben. Dadurch bringen sie die Kuh nicht vom Eis.

… aber es braucht doch auch eine grosse Portion Glück, um Erfolg zu haben.

Glück gehört dazu. Glück zeigt mir allerdings auch, dass ich die Kontrolle abgab. Das war der Zeitpunkt, Risiko zu verkleinern, um Kontrolle zurück zu erlangen. Lieber verlasse ich mich auf meine Fähigkeiten als auf das Glück.

Ist Rolf Marty denn heute mehr Eventorganisator, Unternehmensberater oder Buchautor?

Ich bleibe Macher und Umsetzer.

Silvia Gisler, Redaktion March24 & Höfe 24