Hazel Brugger machts vor: Dank der Plattform Patreon erhält die Schweizerin, die auch in Deutschland sehr bekannt ist, ein «Grundeinkommen» von über 15'000 Franken pro Monat.
Ganz so hoch hinaus will der Wangner Antium-Verlag zwar nicht, trotzdem sind Unterstützer gesucht, die den Schweizer Verlag mit monatlichen Beiträgen unterstützen und dafür einen fixen Betrag zahlen würden.
Nur schon Produktion kostet 20'000 Franken
Dass sich der Jungverlag nun auch auf Patreon tummelt, hat diverse Gründe: Für einen unabhängigen Kleinverlag, der in der Schweiz und für die Schweiz Belletristik produzieren will, sind die finanziellen Herausforderungen sehr gross. Oftmals ist die Literaturförderung zu bürokratisch. Das heisst, Projekte von Verlagen passen vielfach nicht in das enge Raster der Förderkriterien. Zum Beispiel bezahlen viele Kulturstiftungen explizit keine Druckkostenbeiträge – genau das, was ein Verlag am meisten bräuchte.
Mit Schweizer Literatur, die überdies komplett in der Schweiz produziert wird, so wie es für Antium Usus ist, wäre es höchstens mit einem Bestseller möglich, die Kosten von durchschnittlich 20 000 Fr. für eine Buchproduktion wieder einzuspielen. Ausserdem müssen erfolgreiche Titel auch schlechter gelaufene querfinanzieren. «Deshalb sucht der Verlag nach einer Grundfinanzierung, die unabhängig zum späteren Verkauf der Bücher ist.» Man will dem Verlag die nötigen Freiheiten geben für Arbeit an und mit dem Text, gemeinsam mit den Autoren. Dort sieht Antium seinen wesentlichen Beitrag zur Vielfalt der Literaturszene, nicht beim konstanten Ausfüllen von bürokratischen Förderanträgen.