Ein lange gehegtes Projekt geht in die Umsetzung: Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) will die Strecke zwischen Schindellegi und Biberbrugg auf zwei Spuren ausbauen. «Durch den Bau der zweiten Spur zwischen Schindellegi und Biberbrugg wird das Nadelöhr auf dem Südnetz der SOB eliminiert», teilt SOB-Mediensprecher Conradin Knabenhans auf Anfrage mit. Dieser 2,7 Kilometer lange Streckenabschnitt wird samt Anschlussprojekte in Schindellegi und Biberbrugg rund 81,7 Mio. Fr. (!) kosten - oder über 30 Mio. Fr. pro Kilometer.
Nach heutiger Planung sollen die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Öffentlichkeit im ersten Halbjahr 2022 detaillierter informiert werden. Der Baustart ist gegen Ende 2024 vorgesehen, und die gesamte Bauzeit dürfte rund drei Jahre betragen.
Anspruchsvolle Topologie
Die Topologie ist anspruchsvoll. Der Ausbau hat zahlreiche Stückbauwerke und Kunstbauten zur Folge. Es ist teilweise auch Felsabbau nötig. «Die Erschliessung der Baustelle und die Baulogistik sind durch die angrenzenden Gebäude, die Hanglage und die daneben liegende innerkantonale Verbindungsstrasse H8 ebenfalls anspruchsvoll», heisst es von Seiten der Bahn.
Derzeit ist die SOB daran, die Planungs- und Projektierungsarbeiten voranzutreiben. «Nach Abschluss dieser Arbeiten wird das Doppelspur-Projekt voraussichtlich Anfang 2022 beim Bundesamt für Verkehr eingereicht, bevor das sogenannte Plangenehmigungsverfahren (Bauauflage im Bereich Eisenbahn) öffentlich aufgelegt werden kann.»
Unter laufendem Bahnbetrieb
Die SOB geht davon aus, die Bau-arbeiten unter laufendem Bahnbetrieb ausführen zu können. Bei gewissen Gleisbauarbeiten könnten allerdings mehrwöchige Totalsperren oder Wochenendsperren nötig sein. Aber diese -Fragen werden erst im Rahmen der Planungen geklärt.
Dieser Doppelspur-Ausbau wird über den sogenannten «Ausbauschritt des Strategischen Entwicklungsprogramms Bahninfrastruktur (Step 2035)» finanziert. Dieses schweizweite Ausbauprojekt für die Bahninfrastruktur ist vom Bundesparlament im Jahr 2019 genehmigt worden.
Laut Schweizerische Südostbahn AG wurde mit dem Bundesamt für Verkehr bis anhin eine Umsetzungsvereinbarung für die Projektierung abgeschlossen.