Wer gerne wandert, kennt vermutlich die Situation. Der Weg wird von einer Kuh- oder Rinderherde in Beschlag genommen, und man muss ausweichen. Vieh, das zwei Mal täglich gemolken wird, ist in der Regel relativ zutraulich und gutmütig. Mutterkühe mit ihren Kälbern, die im Sommer auf den Alpen Herden bilden, die praktisch nicht eingestallt werden, können bedeutend wilder veranlagt sein.
Es kann vorkommen, dass die Muttertiere ihre Jungen gegen Eindringlinge in ihre Herde verteidigen. Es hat schon entsprechende Unfälle gegeben. Deshalb empfiehlt Mutterkuh Schweiz ganz klar mehrere Verhaltensweisen. Wanderer sollen von Mutterkühen Abstand halten. Am besten – wenn von der Topografie möglich – umgeht man die Herde in einem weiten Bogen. Auf keinen Fall sollten Wanderer zu den Kälbern hingehen und sie streicheln, auch wenn sie noch so herzig sind. Drittens sollen Hunde an der Leine geführt werden, weil sich Mutterkühe durch sie provoziert oder bedroht fühlen könnten.
Wenn ein Hund gut gehorche und nicht einen Jagdtrieb entwickle, könne er im Umfeld von Mutterkühen auch ohne Leine gelassen werden, sagt Ruedi Mächler, Präsident Bauernverein Wägital und Mutterkuh-Halter. «Das ist sinnvoll, falls eine Kuh den Hund angreifen sollte, dann muss er fliehen können.»