Die Gleichstellungstipps der Schwyzer Unternehmen:
Die Arbeitsgruppe Gleichstellung publiziert als Resultat ihrer Unternehmensumfrage eine Sammlung der Gleichstellungsmassnahmen, die grosse Schwyzer Firmen bereits umsetzen. Für die Umfrage wurden die 150 grössten Arbeitgeber des Kantons Schwyz befragt.
Lohn
• Transparentes, fixes Lohnmodell anwenden, abgestuft nach Funktionen der Mitarbeitenden
• Lohngleichheit extern prüfen lassen
• Lohncharta unterzeichnen
• Über die obligatorischen Kinder- und Ausbildungszulagen hinaus zusätzliche Familienzulagen bezahlen
• Bei Lohnerhöhungen und bei Beförderungen prüfen, dass Teilzeitpensen oder Abwesenheiten aufgrund von Betreuungsverpflichtungen keinen Einfluss auf Gehaltsentwicklung und Aufstieg haben
• Den Teilzeitmalus bei der Pensionskasse abschaffen, bzw. kompensieren
Familienfreundlichkeit
• (Auf allen Stellen) Teilzeitarbeit anbieten – auch in Führungspositionen
• Teilzeit auf Probe ermöglichen und nach 3 Monaten die Machbarkeit evaluieren
• Jobsharing erlauben und aktiv fördern, z.B. indem eine 100% Stelle mit zwei Mal 60% besetzt werden kann
• Top-Sharing ermöglichen: eine Führungsposition wird im Jobsharing besetzt, falls eine Teilzeitstelle nicht ausreicht
• Homeoffice ermöglichen
• Flexible Arbeitszeiten erlauben, z.B. mit Jahresarbeitszeit, die in Abwägung der Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeiter*in flexibel über das Jahr verteilt werden und z.B. auch in 11 statt 12 Monaten geleistet werden kann
• Den Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, zusätzliche Ferientage, bzw. Ferienwochen zu kaufen, damit Eltern an schulfreien Tagen und in den Schulferien ihre Kinder betreuen können
• Den Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, tage- oder wochenweise unbezahlten Urlaub zu beziehen, um betreuungsbedürftige Angehörige zu pflegen
• Den Mitarbeitenden ermöglichen, den Mutterschaftsurlaub zu verlängern – z.B. 16 Wochen bezahlt, weitere Wochen unbezahlt
• Einen Vaterschaftsurlaub ermöglichen – z.B. 1-4 Wochen bezahlt, weitere unbezahlt
• Finanzielle Unterstützung für familienexterne Kinderbetreuung anbieten, beispielsweise in Form von subventionierten Krippenplätzen
• Einen abschliessbaren Ruheraum als Rückzugsm.glichkeit zur Verfügung stellen, u.a. für Schwangere und stillende Mütter
Personalrekrutierung
• Ein Programm anbieten, dass es Mädchen erlaubt, die angebotenen technischen Lehrberufe kennen zu lernen
• Wiedereinsteiger*innen bei Bewerbungen bewusst die Chance zu einem Vorstellungsgespräch geben
• Bei der Besetzung von Leitungsfunktionen aktiv Frauen rekrutieren
• Stellen immer geschlechtsneutral ausschreiben. Die Ausschreibungen so formulieren, dass sich beide Geschlechter angesprochen fühlen
Weiterbildung
• Mit den weiblichen Arbeitskräften ihre Weiterbildung aktiv planen, sodass auch sie zukünftig Führungsfunktionen übernehmen können
• Ein Mentoring-Programm einführen, welches Frauen erlaubt, sich mit der Unterstützung bestehender Führungskr.fte auf Kaderpositionen vorzubereiten
• Ein Ausbildungsprogramm für Führungskräfte anbieten, welches sie sensibilisiert, die Potenziale der eigenen weiblichen Mitarbeitenden zu identifizieren und zu fördern
• Ein Netzwerk für Frauen aufbauen und/oder Weiterbildungsveranstaltungen anbieten, wo sich Frauen mit Interesse an Kaderpositionen mit Frauen in Führungspositionen austauschen können
Prävention
• Einen Code of Conduct / ein Merkblatt mit Verhaltensrichtlinien entwickeln und kommunizieren, um sexuelle Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz zu vermeiden
• Eine neutrale / externe Anlaufstelle einrichten, an die sich Betroffene von Belästigungen, Übergriffen, Mobbing und Diskriminierungen wenden können
Kommunikation
• Gleichstellungsmassnahmen aktiv öffentlich kommunizieren, um für Bewerbungen von Frauen attraktiv zu werden und weibliche Mitarbeitende im Unternehmen zu halten
• Familienfreundliche Arbeitsbedingungen aktiv öffentlich kommunizieren, um Männer und Frauen anzusprechen, welche Beruf und Familie gemeinsam gestalten möchten
• Getroffene Massnahmen zur Erhöhung der Chancengleichheit explizit im Personalreglement festhalten, damit sich Mitarbeitende über ihre Möglichkeiten informieren können
Dialog
• Ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden haben
• Einen Personalrat einrichten, der die Bedürfnisse des Personals aufnimmt und im Dialog mit der Geschäftsleitung vertritt
• Sich mit anderen Unternehmen über ihre Gleichstellungsmassnahmen austauschen und gute Beispiele für den eigenen Betrieb übernehmen