von Patrizia Baumgartner
Dank einer elektronischen Plattform soll das Baubewilligungsverfahren im Kanton Schwyz vereinfacht werden. In verschiedenen Gemeinden müssen deshalb seit dem 1. Mai 2019 Baugesuche elektronisch eingereicht werden. In der March gehören Galgenen und Innerthal zu den Versuchsgemeinden.
Elektronische Unterschrift muss rechtskräftig werden
Die zehn Schwyzer Pilotgemeinden, die eBau seit einigen Monaten verwenden, hatten vorher keine Software dafür. «Unterdessen konnten wir Erfahrungen sammeln und Schlüsse ziehen, um das System weiterzuentwickeln», so Thomas Huwyler, Vorsteher des Amts für Raumentwicklung, zufrieden. Man sehe Potenzial, dass eBau zukünftig gänzlich zum papierlosen Verfahren werde.
Aktuell harzt es vor allem bei der Unterschrift. Hier sei eine Rechtsgrundlage für die Gleichstellung der elektronischen mit der normalen Unterschrift nötig. Deshalb müssen aktuell nebst der elektronischen Eingabe immer noch zwei Papierdossiers eingereicht werden.
Der Zeitplan ist noch nicht fix
Die flächendeckende Einführung von eBau im Kanton Schwyz soll stattfinden, wann ist aber noch nicht klar. «Unser Zeitplan ist abhängig vom Bundes-amt für Statistik», so Huwyler.
Schwyzer Gemeinden, die bereits heute ein elektronisches System im Einsatz haben, sollen zukünftig eine automatisierte Schnittstelle erhalten, um ihre Daten betreffend Gebäude- und Wohnungsregister (GWR) automatisch beim Bund zu melden. Mit dem Zuwarten auf die Bundeslösung soll verhindert werden, dass -doppelte Arbeit verrichtet wird. «Sobald das Bundesamt für Statistik bereit ist, werden wir unsere Schnittstelle zum GWR programmieren.» Dann folgt der Roll-out in alle Schwyzer Gemeinden.
Gute Erfahrungen in Galgenen
Eine der zehn Schwyzer Pilotgemeinden ist Galgenen, wo in den letzten Monaten gesamthaft etwa 70 elektronische Baugesuche eingereicht wurden. Werner Nussbaumer von der Baukommission erachtet es als Vorteil, dass der Bauherr viel weniger Papierdokumente einreichen muss. Früher wurden – je nach Objekt und Standort des Bauvorhabens – fünf bis neun oder sogar noch mehr Exemplare abgegeben. Dank eBau sind es jetzt nur noch zwei Papier-Exemplare. Zudem entfällt die Postzustellung des Materials zwischen Gemeinde und Kanton. «Dies spart Zeit und Geld.»
Das Baubewilligungsverfahren könne erst gestartet werden, wenn die digitalen Dokumente und die Papier-Exemplare identisch und vollständig vorlägen. «Diese parallele Einreichung erfordert bei der Bauherrschaft bzw. den Architekten eine erhöhte Aufmerksamkeit.» Für das Bauamt wurde der Kontrollaufwand grösser. «Hinzu kommen einige Kinderkrankheiten des elektronischen Systems, die insbesondere dem Bauamt einen erhöhten Arbeitsaufwand bescheren», erklärt Nussbaumer. In Galgenen ist es jetzt nicht mehr möglich, ein Baugesuch nur in Papierform einzureichen.
Aktuellen Stand einsehen
Nach der Online-Registrierung des Baugesuchs dient das Portal auch als elektronischer Briefkasten und es können Informationen zum aktuellen Stand des eigenen Gesuchs abgerufen werden.
Die Galgener Baukommission zieht eine positive Bilanz: «Mit dem elektronischen Baubewilligungsverfahren wurde der richtige Weg eingeschlagen.» Sobald auch noch auf die zwei verbliebenen Papier-Exemplare verzichtet werden könne, würden die Prozesse für alle Beteiligten deutlich vereinfacht, ist Nussbaumer überzeugt.