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Wollerau
03.03.2020

Lars Posch verpasst Titel

Scheitert im Einzel vorzeitig und muss sich mit einer Medaille im Doppel begnügen: Nationalspieler Lars Posch aus Wollerau. (Bild: René Zwald)
Scheitert im Einzel vorzeitig und muss sich mit einer Medaille im Doppel begnügen: Nationalspieler Lars Posch aus Wollerau. (Bild: René Zwald)
Sie hatten sich viel vorgenommen. Doch Lars Posch, Denis Bernhard und Patrick Jund schnitten am Wochenende an der Schweizermeisterschaft im Tischtennis in Rapperswil-Jona schlechter ab als erwartet.

von Stefan Kleiser

Es ist schade, weil ich gut in Form gewesen wäre», erklärt Lars Posch. Der Nationalspieler war an der Schweizermeisterschaft an Position drei gesetzt. Doch im Einzel unterlag der 20-jährige Wollerauer im Achtelfinal dem schwächer eingestuften Dominik Moser. «Ich konnte vielleicht 50 Prozent meines Könnens abrufen, und er 150.» Und wo blieben die anderen 50 Prozent? «Im mentalen Bereich», antwortet Posch. 

Er habe dem 16:18 verlorenen ersten Satz zu viel Bedeutung zugemessen. «Ich begann zu hadern und verlor die Lockerheit.» Am Ende ging das Match 1:4 verloren. Posch muss sich mit einer Medaille im Doppel trösten, die er in Rapperswil-Jona mit seinem früheren Wädenswiler Teamkollegen Filip Karin gewann. «Aber wir hätten uns eine andere Farbe gewünscht», sagt Lars Posch. Denn es reichte nur zu Bronze.

Die ungenutzten Matchbälle

Auch bei den Teilnehmern aus dem veranstaltenden Verein Rapperswil-Jona herrschte keine Freude, sondern eine grosse Leere. Kein Exploit, keine Medaille, keine gute Leistung. «Ich bin mega enttäuscht. Der Match lag in meinen Händen», ärgerte sich Denis Bernhard. Der 25-Jährige verlor in der zweiten Runde gegen Simon Schaffter aus Delémont – nachdem er im entscheidenden siebten Satz einen Matchball abgewehrt und dann vier eigene Matchbälle ausgelassen hatte.

Die ganze Saison habe er auf den Wettkampf hingearbeitet, erzählt Bernhard. «Aber in den entscheidenden Momenten war ich zu aufgeregt und griff nicht an.» «Das macht die Nervosität», erklärt Alex Galic, die frühere Nummer 70 der Welt, die Bernhard coachte. Bei 9:6 im fünften Satz sei er «eingefroren». Bernhard verlor den Durchgang 11:13, geriet 2:3 in Rückstand. «Dieser Satz war entscheidend», so Galic. 

Abhaken und weiter trainieren

Auch Patrick Jund hatte sich von seiner zweiten Teilnahme mehr erhofft als ein sang- und klangloses Ausscheiden. Im Februar gewann er 15 von 16 Ernstkämpfen, startete voller Selbstvertrauen in die SM. Doch der 18-Jährige kam am Samstag nicht klar mit dem Spiel des Genfers Loïc Stoll. Der Verteidiger mit kurzen Noppen brachte den Rapperswil-Joner mit der ungewohnten Rotation zur Verzweiflung.

«Er ist der bessere Spieler und war der Favorit. Aber dass ich so deutlich unter die Räder komme, das hätte ich nicht erwartet», gestand Jund nach dem 0:4. «Ich werde aber weiter trainieren – damit ich ihn das nächste Mal schlagen kann.» Schon nächstes Wochenende spielt Jund für seinen Verein wieder in der NLB. «Ein, zwei Tage sollten reichen um wieder herunterzukommen. Die Saison dauert noch lang.»

Stefan Kleiser