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29.04.2021
29.04.2021 16:08 Uhr

Vollanschluss Halten soll vor 2037 Realität werden

Vor 2037 fertig? Der Ausbau des Halbanschlusses Halten ob Pfäffikon zu einem Vollanschluss.
Vor 2037 fertig? Der Ausbau des Halbanschlusses Halten ob Pfäffikon zu einem Vollanschluss. Bild: claudio pfister
Der Kantonsrat nahm gestern den Bericht zur Prioritätensetzung im Strassenbau mehrheitlich mit Zustimmung zur Kenntnis. Der Kanton will grosszügig Gelder sprechen, «damit es endlich vorwärtsgeht».

Da musste Baudirektor André Rüegsegger richtig Tacheles reden: In zwei Postulaten wurde gefordert, die Strassenbeiträge für die Gemeinden über den Strassenfonds abzurechnen und nicht die Ausgaben über den innerkantonalen Finanzausgleich abzurechnen. Zudem sollte jede Schwyzer Gemeinde mit einer Kantonsstrasse verbunden werden, was derzeit in sechs Gemeinden – in Ausserschwyz einzig Innerthal – nicht zutrifft. «Arbeitsverweigerung», hiess es da etwa aus der Grünliberalen Fraktion.

«Dem Bürger spielt es keine Rolle»

«Ich gestehe es ein: Der politische Wille fehlt. Es spielt dem Bürger nun wirklich keine Rolle, ob der sich auf einer Gemeinde- bzw. Bezirksstrasse oder auf einer Kantonsstrasse fortbewegt. Auch macht es keinen Unterschied, aus welchem Kässeli die Strassenbeiträge an die Gemeinde fliessen», so Rüegsegger. «Viel Aufwand für nichts.» Deshalb hat die Regierung die beiden Postulate zum Anlass genommen, «eine Gesamtschau zu präsentieren».  

Das Fazit der Gesamtschau: An fünf Standorten will sie nun Gas geben. Da ist in Innerschwyz der zweite Teil der Südumfahrung Küssnacht, der Autobahnanschluss in Arth und die Umfahrung in Rothenthurm sowie in Ausserschwyz der Ausbau des Autobahnanschlusses Halten ob Pfäffikon und der Autobahnanschluss Wangen- Ost; die beiden letzteren warten seit Jahrzehnten auf eine Lösung. Rüegsegger brachte seiner Hoffnung Ausdruck, dass diese Projekte bis 2037 realisiert sind, «damit es die einen oder anderen von uns noch erleben».  

Während sich die Ausserschwyzer Kantonsräte wie etwa Ralf Schmid (SVP, Schübelbach) oder Thomas Haas (SVP, Lachen) voll hinter die Regierung stellten, kam aus Einsiedeln Unzufriedenheit, würde man doch die Strasse nach Alpthal gerne dem Kanton abtreten. Kritisch äusserte sich die SP. Elsbeth Anderegg Marty (Lachen/Altendorf) sah in neuen Strassen nur die Schaffung «nächster Flaschenhälse».

680 Millionen für die Strassenprojekte

Schliesslich rang sich der Rat jedoch mit 58 zu 29 Stimmen dazu durch, den regierungsrätlichen Bericht mit Zustimmung zur Kenntnis zu nehmen. Der Kanton will grosszügig Gelder sprechen, «damit es endlich vorwärtsgeht». Für alle fünf Projekte rechnet Rüegsegger mit einem Aufwand von Seiten des Kantons von 680 Mio. Franken. Die Finanzierung sei möglich, da die Spezialfinanzierung Strassenwesen derzeit über 200 Mio. Franken in der Kasse hat. Der Baudirektorrechnet mit einer Verschuldung bis 2037 von 100 Millionen Franken. «So gross war die Strassenbauschuld auch schon, und wir konnten sie über die Jahre reduzieren», so Rüegsegger. Nicht alle Räte waren mit der Prioritätensetzung der Regierung einverstanden. Der Bericht wurde von 58 Parlamentsmitgliedern mit Zustimmung und von 29 ohne Zustimmung zur Kenntnis genommen.

Stefan Grüter, Redaktion March24 und Höfe24