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Kanton
07.02.2020
22.02.2020 14:57 Uhr

Grenzwerte werden nicht überall eingehalten

Pro Jahr werden im Kanton Schwyz 15 der 190 Mobilfunkstandorte geprüft. Im letzten Jahr nahmen die Abweichungen bezüglich der Grenzwerte wieder zu. (Bild: zvg)
Pro Jahr werden im Kanton Schwyz 15 der 190 Mobilfunkstandorte geprüft. Im letzten Jahr nahmen die Abweichungen bezüglich der Grenzwerte wieder zu. (Bild: zvg) Bild: Bilderbox
Die flächendeckende Einführung von 5G führt zu erheblichem Mehraufwand bei Bewilligung, Kontrolle und Beratung.

von Stefan Grüter

Mit Entscheid vom vergangenen Herbst verlangte das Bundesgericht eine Überprüfung der Kontrollen von Mobilfunk-Antennen. In einer Interpellation verlangte Kantonsrat Guy Tomaschett (SP, Freienbach) von der Regierung Auskunft darüber, ob die Handyantennen auf Schwyzer Boden die geltenden Strahlungs-Grenzwerte einhalten. Da siehts nicht so positiv aus.

190 Standorte

Im Kanton Schwyz befinden sich 190 Standorte der drei kommerziellen Netzbetreiber von Salt, Sunrise und Swisscom. Seit dem Jahr 2003 wurden 107 Mobilfunkstandorte (56 Prozent) einer Prüfung unterzogen. «Bisher wurden bei 68 der 107 kontrollierten Standorte Abweichungen festgestellt», heisst es in der regierungsrätlichen Antwort. Häufigkeit und Ausmass der festgestellten Abweichungen waren in den letzten Kontrolljahren – seit 2016 werden jeweils jährlich 15 Standorte überprüft – tendenziell rückläufig. «Bezüglich der Häufigkeit der Abweichungen konnte 2019 der bisherige abnehmende Trend allerdings nicht bestätigt werden», so die gegenwärtige Situation.

Die betroffenen Netzbetreiber wurden jeweils aufgefordert, die Abweichungen zu korrigieren. Auch werden ihnen die entstandenen Kontrollkosten verrechnet.

Zahlreiche Anfragen aus der Bevölkerung

Dem zuständigen Amt für Umwelt steht für die Kontrollen zurzeit eine 0,8 Vollzeit-Stelle, aufgeteilt auf zwei Mitarbeiter, zur Verfügung. «Der zeitliche Aufwand für die Kontrollen beträgt etwa 50 Arbeitstage pro Jahr. Die flächendeckende Einführung von 5G führt zu einem substanziellen Mehraufwand in Bezug auf Bewilligungs-, Kontroll- und Beratungstätigkeit für die betroffenen Fachstellen der kantonalen und kommunalen Behörden», stellt die Regierung weiter fest.

Zudem habe auch wegen der erhöhten Sensibilität in der Bevölkerung gegenüber dem Thema die Arbeitsbelastung zum Beispiel aufgrund zahlreicher Anfragen deutlich zugenommen. «Im Hinblick auf die heutige Vollzugsqualität wird eine Erhöhung der Personalressourcen geprüft.» Eine Beschaffung eigener Messgeräte sei jedoch nicht vorgesehen, «da aufgrund der gestiegenen Komplexität der Messungen ausschliesslich Fachfirmen in der Lage sind, Messungen durchzuführen, die den gestellten technischen und rechtlichen Anforderungen genügen».

fan