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Pfäffikon
11.03.2021
06.05.2022 15:35 Uhr

Beatrice Egli spricht über Bodyshaming und ihre Auszeit

Beatrice Egli steht heute Abend bei «Sing meinen Song» im Mittelpunkt. Dodo, Seven, Adrian Stern, Ta’Shan, Kunz und Jaël covern je einen Song der Schlagersängerin.
Beatrice Egli steht heute Abend bei «Sing meinen Song» im Mittelpunkt. Dodo, Seven, Adrian Stern, Ta’Shan, Kunz und Jaël covern je einen Song der Schlagersängerin. Bild: Andrea Camen / CH Media
Die zweite Folge von «Sing meinen Song», die Mittwochabend über den Bildschirm flimmerte, drehte sich um Beatrice Egli. Dabei zeigte sich die Pfäffikerin Schlagersängerin offen wie nie und sprach über ihre Anfänge, negative Schlagzeilen und Australien.

Auch die zweite Folge von «Sing meinen Song», die am Mittwoch ausgestrahlt wurde, war emotional. Im Mittelpunkt stand die erfolgreiche Schlagersängerin Beatrice Egli. Gastgeber Seven sprach mit der Pfäffikerin über die prägendsten Momente ihrer Karriere, die im Mai 2013 mit dem Sieg bei «Deutschland sucht den Superstar» so richtig begonnen hat. Bevor sie den Durchbruch schaffte, musste sich die 32-Jährige viel Kritik über ihr Äusseres anhören. In «Sing meinen Song» wird das zum Thema.

 «Sie», «Mein Herz» und «Wenn»

Die Blondine eröffnet den zweiten Abend auf Gran Canaria mit ihrem Hit «Le Li La» gleich selbst. Dodo hat ihr Lied «Sie» ausgewählt, das er in einer Reggae-Version zum Besten gibt. Für ihn sei das die grösste Herausforderung der Sendung gewesen. «Er hat das auf eine lustige, charmante Art gemacht», sagt Beatrice Egli dazu. Eglis Song «Mein Herz» ist über 200'000 Mal verkauft worden und war in der Schweiz, Deutschland und Österreich gleichzeitig auf Platz 1. Interpretiert wird der Hit in der Sendung von Gastgeber und Soulsänger Seven. «Ich habe mir mit diesem Überhit ein Rucksäckli aufgeladen und keine Ahnung, ob ihr meine Version gefällt», so Seven. «Grossartig», meinte Beatrice Egli.

Nach der Trennung von Dieter Bohlen, den sie bei den Aufnahmen meist gar nicht gesehen habe, schreibt sie auch selbst an den Texten mit. «Ich bin eine Textfanatikerin», gibt sie zu. Jeder Song habe seine Geschichte. Ihr erster eigener Song war «Wenn», den sich Adrian Stern ausgesucht hat. «Das Lied ist mir eingefahren», erklärt Stern seine Auswahl. Er liebe es, andere Musikstile zu entdecken. So interpretiert der Aargauer Eglis Song auf Schweizerdeutsch. «Adrian Stern hat ‹Wenn› auf eine so berührend schöne Art dargeboten», zeigt sich die Schlagersängerin begeistert.

«Terra Australia», «Zuhaus» und «Wir leben laut»

Nach ihrem Sieg bei der Castingshow gab Beatrice Egli, wie sie selbst sagt «Vollgas, Vollgas, Vollgas – und das -sieben Jahre lang». Sieben Tage die Woche, 16 Stunden am Tag – das hält man nicht ewig aus. «Ich stand mit Grippe auf der Bühne, weil ich die Tournee nicht absagen wollte», so Egli. Anfang 2019 nahm sie eine Auszeit und flog nach Australien. «Ich wusste nicht, was passiert, wenn ich zurückkomme. Es hätte auch sein können, dass ich komplett aufhöre», blickt Egli zurück.

In den dreieinhalb Monaten in Australien fand sie wieder zu sich und verarbeitet diese Erfahrung im Song «Terra Australia». Gecovert wird dieser Song von Ta’Shan, die in ihrem Leben viele Parallelen zu Egli – unter anderem das Bodyshaming – sieht. «Auch wenn unsere Musik so weit auseinanderliegt», so die Hip-Hop- und R&B-Sängerin. Ta’Shan gibt dem Song in der englischen Version «There Again» eine neue Bedeutung. «Das war für mich die grösste Challenge», so die Bernerin mit indischen Wurzeln. «Ta’Shan hat den Song international gemacht», freut sich Egli nach deren Auftritt.

Seven kommt danach auf ihr aktuelles Album «Mini Schwiiz, mini Heimat», ihre Liebe zur Heimat und den «fadenscheinigen» Schlagerzirkus zu sprechen. Die Geborgenheit und Vertrautheit, die man spüre, wenn man nach Hause komme, habe sie erst schätzen gelernt, als sie viel unterwegs war. Darüber handelt ihr Song «Zuhaus». «Ich bin gerne unterwegs, habe aber dann bald Heimweh. Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl», erklärt Kunz, der das Lied interpretiert. Bei der A-cappella-Version des Luzerners zeigt sich die sonst so fröhliche Schlagersängerin sichtlich berührt. Sie findet fast keine Worte für den Auftritt von Kunz: «Wow, das habe ich noch nie so gehört. So pur, so einmalig. Die Geborgenheit, die man in seiner Stimme hörte, hat mich in den Bann gezogen.»

Zum Schluss spricht Beatrice Egli über mehrere Pannen, die ihr mit dem Song «Wir leben laut» passiert sind. «Mir hätte auch jemand sagen können, dass ich deinen Trauma-Song ausgewählt habe», sagt Jaël lachend, die als Letzte an der Reihe ist. Die Positivität des Songs habe sie geflasht, erklärt die Bernerin ihre Auswahl. Die ehemalige Leadsängerin von Lunik, die für eher leise Töne bekannt ist, macht aus dem Schlager- einen 80er-Jahre-Song. «Das war für mich eine grosse Herausforderung», sagt sie und bildet mit «We are alive» einen gelungenen Schlusspunkt. Am Schluss der Sendung kullern bei der Pfäffikerin endgültig die Tränen, und Seven meint: «Wenn ich mal down bin, wünsche ich mir etwas Beatrice-Power.»

Irene Lustenberger, Redaktion March24 & Höfe24