Nach rund einjähriger Beziehung zogen die heute 25-jährige Schweizerin und der heute 29-jährige Schweizer in der March in eine gemeinsame Wohnung. Nach rund einem Jahr verschlechterte sich die Beziehung der beiden massiv. Er habe vermehrt Alkohol getrunken und sei aggressiv geworden.
Wusste sich nicht mehr zu wehren
Mindestens fünf- bis sechsmal habe der Selbstständigerwerbende die Krankenschwester zwischen dem 17. März 2019 und August 2019 vergewaltigt, sagte sie. Er habe sie – immer unter Alkoholeinfluss – gegen ihren Willen zum Sex gezwungen. Er habe sich jeweils auf sie gelegt, ihr die Arme festgehalten, die Beine auseinandergedrückt und sie vergewaltigt.
Ab Juni habe sie sich nur noch verbal gegen diesen erzwungenen Sex gewehrt, da sie wusste, dass sie sich körperlich nicht wehren konnte. Zudem habe sie Angst gehabt, er würde ihren Bruder und Onkel entlassen und ihrem Hund und ihrer Katze etwas antun. Das letzte Jahr der Beziehung des jungen Paars war von häuslicher Gewalt geprägt.
Es sei zu Tätlichkeiten, Körperverletzungen und Drohungen gekommen. Er soll sie dabei gewürgt, gestossen und gepackt haben, weil sie ihm spätabends kein Essen auftischte oder die geschäftlichen Mails nicht sofort beantwortet hatte. Zudem soll er gedroht haben, Hund und Katze umzubringen. Dem Hund soll er dabei einmal ein Messer an den Hals gehalten haben, die Katze soll er zweimal die Treppe heruntergeschleift haben.
Doch eher eine Racheaktion?
Hin und wieder – wenn er nicht alkoholisiert war – sei es während dieser Zeit auch zu einvernehmlichem Sex gekommen, sagte sie. Da es aber nicht besser geworden sei, verliess sie ihn im Herbst 2019 und erstattete Anzeige. Sie forderte vor dem Schwyzer Strafgericht Schadenersatz undGenugtuung von über 25 000 Franken.
Er bestritt alle Vorwürfe. Der Sex sei immer einvernehmlich gewesen. Im letzten Jahr ihrer Beziehung hätten sie nur noch gestritten. Er habe damals ein Verhältnis mit einer anderen Frau gehabt. Er werde diese bald heiraten. Seine Ex habe erst dann Anzeige gegen ihn erstattet, als sie von der anderen Frau erfahren habe. Sie habe dann von ihm Geld verlangt und auch bekommen. Trotzdem habe sie ihn angezeigt.
Das Urteil des Strafgerichts wird schriftlich eröffnet.