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Tuggen
18.02.2021

Hilfe aus dem Linthgebiet für Corona-Geschädigte

Urs Sutter, Vereinspräsident «zämähäbä», sagt: «Wir appellieren an die Solidarität der Personen des öffentlichen Lebens.»
Urs Sutter, Vereinspräsident «zämähäbä», sagt: «Wir appellieren an die Solidarität der Personen des öffentlichen Lebens.» Bild: Linth24
Der Verein «zämähäbä» unterstützt Betroffene der Corona-Massnahmen. Die Antworten von Politikern und Behörden auf eine Anfrage zur Solidaritätsbekundung sind dabei entlarvend.

Der im Januar 2021 gegründete Verein aus dem Linthgebiet will natürliche und juristische Personen, die durch äussere Umstände in eine finanzielle Notlage gekommen sind, unterstützen. Am 3. Februar 2021 verschickte «zämähäbä» eine Anfrage zur Solidaritätsbekundung für die Betroffenen der Corona-Massnahmen. 

Empfänger des Schreibens waren 546 Personen des öffentlichen Lebens, die grundsätzlich Einfluss auf die Corona-Massnahmen haben: der Bundesrat, alle National- und Ständeräte, die Mitglieder der Corona Task Force und die Chefbeamten des Bundesamts für Gesundheit BAG. Weitere Adressaten waren die Parlamente der Kantone Zürich und Basel-Stadt.

16 Antworten: 15 Absagen, 1 Spende

Wer jetzt denkt, die Glasfasern liefen heiss und der Mail-Posteingang mit Rückmeldungen der Adressaten wäre überflutet, liegt falsch.

Bis zum 17. Februar kamen insgesamt 16 Antworten – davon 15 Absagen zur Solidaritätsbekundung und 1 Spende vom Schwyzer SVP-Nationalrat Dr. Pirmin Schwander. Vereinzelte Mitglieder der Mitte-Fraktion und der Linken aus dem Basler Kantonsrat forderten den Verein zämähäbä hingegen mit Nachdruck und unter Androhung einer Persönlichkeitsverletzungsklage auf, ihre Namen aus der Liste zu entfernen.

Urs Sutter aus Tuggen, Initiant und Präsident des Vereins zämähäbä, erklärt: «Verein und Anfrage haben nur positive Absichten. Den Ertrag unseres Spendenaufrufs werden wir an Betroffene weitergeben, die via unsere Website einen Antrag stellen können.» Die Bevölkerung habe zudem die Möglichkeit zu erfahren, welche Politiker sich mit den Betroffenen der Corona-Massnahmen solidarisch zeigen und welche nicht. «Diejenigen, die im Rahmen unserer Anfrage Verantwortung übernehmen, können auch dazu stehen.»

Alle sind willkommen mitzuwirken

Selbstverständlich ist jedermann willkommen, im Rahmen seiner Möglichkeiten mitzuwirken und zu spenden. Es sei zu hoffen, dass der Verein in der Öffentlichkeit die nötige Aufmerksamkeit erhält, wünschen sich die Initianten. Nicht nur aus der Sicht möglicher wirtschaftlicher Hilfe, sondern auch als Instrument der persönlichen politischen Meinungsbildung.

Markus Arnitz, freier Mitarbeiter Linth24