An der Sitzung der Parteileitung der SVP des Kantons Schwyz teilte Walter Duss mit, dass er seine politischen Funktionen per sofort nicht mehr ausüben könne. Das war gestern Dienstag. Für den Vize-Präsidenten I, Kantonsrat Max Helbling aus Steinerberg, kam der weitreichende Entscheid wie für alle anderen auch völlig überraschend. «Wir wussten zwar, dass Walter Duss seit Herbst mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Es machte aber den Anschein, als ob er sich durchbeissen könnte. Zumindest hat er dies bis zur letzten Minute versucht.» Scheinbar brauche sein Körper nun aber dennoch eine richtige Regenerationsphase.
Die Belastung war gross
«Dieser Entscheid ist ihm garantiert nicht leicht gefallen.» Er kenne Duss als «Chrampfer», der all seine Aufgaben stets zu 100 Prozent habe erfüllen wollen. Halbe Sachen seien nicht sein Ding. Dabei sei nur schon die Belastung in der Politik sehr gross gewesen für ihn – nebst seinem 100-Prozent-Job in der Privatwirtschaft. Duss war als Kantonsrat Präsident der wichtigen Staatswirtschaftskommission (Stawiko) und amtierte gleichzeitig als Parteipräsident. «Die Lücke zu füllen, die er hinterlässt, wird für uns nicht einfach. Das erledigt man nicht einfach so in zehn Minuten», sagt Helbling. Er sei ganz ehrlich, momentan wisse er nicht, wer dies tun solle. Es sei aber ohnehin vermessen, jetzt schnell jemanden aufzustellen.
Es braucht eine Persönlichkeit
Vor allem das Amt des Stawiko-Präsidenten sei äusserst anspruchsvoll. «Walter hatte als Ökonom und rational denkender Mensch auch bei schwieriger Materie immer den Durchblick.» Es brauche in dieser Funktion eine Persönlichkeit mit vielen Fähigkeiten. Unabdingbar seien nebst der rein fachlichen Kompetenz etwa auch Führungsqualitäten, grosse Erfahrung in der Politik, eine gute Vernetzung und grosse Kenntnisse der kantonalen Verwaltung. Auch müsse man seinen Wirkungsbereich genau kennen und die Abgrenzung zwischen dem Bund und dem Kanton exakt vornehmen können. «Ein Neo-Kantonsrat kann das sicher nicht», resümiert Helbling.
Die Leitung der Partei wird bis zur Ersatzwahl anlässlich der ordentlichen GV vom 25. März von den beiden amtierenden Vizepräsidenten Roman Bürgi und Max Helbling sichergestellt. «Vorderhand ist das jetzt sicher der Job von uns zwei», so Helbling. Wer den Lead gegenüber der Öffentlichkeit übernimmt, werde man gemeinsam noch anschauen.