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Sport
16.02.2021
15.02.2021 14:26 Uhr

Fabio Fehr: «Es freut mich, dass die gute Nachwuchsarbeit belohnt wird»

GC-Spieler Fabio Fehr zeigt, wo er seine ersten Fussball-Trainings absolviert hat: im Buttikner Rietly. (Bild: Franz Feldmann)
GC-Spieler Fabio Fehr zeigt, wo er seine ersten Fussball-Trainings absolviert hat: im Buttikner Rietly. (Bild: Franz Feldmann) Bild: Franz Feldmann
Der Buttikner Fabio Fehr ist der nächste Fussballer aus der Obermarch, der einen Profivertrag unterschrieben hat. GC hat dafür dem FC Buttikon 10 000 Franken Ausbildungsentschädigung überwiesen.

Der Buttikner Fabio Fehr ist nach Florian Kamberi der nächste Fussballspieler, der es aus der March zu den Profis geschafft hat. Kamberi ist nach seinem Abstecher nach St. Gallen wieder in Schottland gelandet, Fabio Fehr ist drauf und dran, sich beim Traditionsverein Grasshopper Club als wichtige Stütze zu etablieren. Schon mit zehn Jahren hat es den Märchler in den Zürcher Nachwuchs verschlagen. Bis 2010 hat er auf dem Rietly seine ersten fussballerischen Gehversuche unternommen. Noch heute verbindet den ambitionierten jungen Fussballer viel mit der March, obwohl er meistens in Zürich bei seiner Freundin wohnt. «Ich habe noch immer meinen Wohnsitz in Buttikon. Ich komme mindestens einmal die Woche in die March. So kann ich meine Familie sehen. Das ist schon ein spezielles Gefühl. Bei meiner Familie kann ich abschalten und mich entspannen».

Geld für den FC Buttikon

Mit dem Verlauf der Saison mit GC kann Fabio Fehr einigermassen zufrieden sein. In den bisherigen 19 Spielen stand er 16 Mal auf dem Platz. Bei 54,6 Prozent aller gespielten Minuten wurde der nominelle Mittelfeldspieler eingesetzt, mit zwei Torassists (Eckbällen) in den beiden vorletzten Spielen. Dass der Buttikner in der ersten Mannschaft ein wichtiger Faktor ist, das freut auch den FC Buttikon. Denn gegen Ende des letzten Jahres haben die Grasshopper dem Märchler Fussballklub 10 000 Franken Ausbildungsentschädigung überwiesen. «Das machen wir für unsere Partnerklubs sehr gerne», lässt sich der Technische Leiter von GC, Roman Hangartner auf dem klubeigenen Fernsehkanal zitieren. «Diese Beiträge leisten wir freiwillig, wir wären dazu nicht verpflichtet.»

Auch Fabio Fehr freut sich für den Märchler Fussballverein. «Es freut mich zu sehen, dass die gute Nachwuchsarbeit in Buttikon belohnt wird.» Noch mehr freut sich der 20-Jährige, dass sein Verein momentan auf bestem Weg ist, wieder in die Super League aufzusteigen. Die Zürcher liegen an erster Stelle der Challenge League.

Viel Geld und Anerkennung für den FC Buttikon

Dass der FC Buttikon vom Grasshopper Club Zürich 10 000 Franken Ausbildungsentschädigung für Fabio Fehr bekommen hat, freut den Obermärchler Fussballclub. «Damit können wir einen grossen Teil des Corona-Lochs stopfen» sagt Präsident Bruno Ruoss. Die Anerkennung der guten Nachwuchsarbeit freut auch den Buttikner Nachwuchsobmann Cyril Ziltener: «Wir sind sehr dankbar, dass es dank der unermüdlichen Arbeit unserer Juniorentrainer wieder einer geschafft hat, einen Profivertrag zu unterschreiben. Denn als Trainer der Junioren steht man viele Stunden mit viel Herzblut auf dem Fussballplatz, das ist nicht selbstverständlich.» Der grösste Teil des Geldes soll aus diesem Grund auch wieder der Juniorenabteilung zugute kommen.

Die Fans fehlen

Aber etwas fehlt Fabio Fehr: die vielen Fans, die an einem Spiel für Stimmung sorgen. Zu Beginn musste sich der Buttikner an die Leere im Stadion gewöhnen. «Natürlich ist es etwas ganz Anderes, wenn dir beim Betreten des Spielfeldes 5000 Zuschauer zujubeln und dich nach vorne peitschen.» Jetzt ist es ruhig, auch während des Spiels. Da hört man jeden Zuruf jedes einzelnen Spielers oder Trainers an der Seitenlinie. Aber daran haben sich alle mittlerweilen gewöhnt «Klar, wenn keine Fans da sind, spüren wir auf dem Feld auch weniger Druck.» Es sei so auch nicht einfacher, immer wieder an die Leistungsgrenze zu gehen. Auf der anderen Seite sei er kein Spieler, der den Druck der Fans im Nacken spüren müsse, um seine Leistung zu bringen. «Ich versuche immer, eine gute Leistung abzurufen, mit oder ohne Fans», sagt er. Zudem würden die Spiele dennoch geschaut. Viele Fans sehen sich das am Fernsehen zuhause an. Dazu kommt der interne Druck, denn dem Trainer wie auch den anderen Konkurrenten im Team will er zeigen, dass er auf das Spielfeld gehört. Und der Druck, mit GC wieder in der Super League zu spielen, ist nach wie vor da. Noch immer sind die Zürcher Schweizer Rekordmeister. Der Aufstieg, nicht zuletzt wegen der grossen Investitionen, ist in absehbarer Zeit ein absolutes Muss.

Bild: Franz Feldmann

Chance für die Jungen

Den Abstieg des einstigen Schweizer Nobelklubs hat er als Spieler der U18-Mannschaft miterlebt. «Das war schade», sagt er nur dazu. Aber er sieht dies auch als Chance, um bei einem Neuanfang mit dabei zu sein. Für junge Spieler wie ihn ergeben sich daraus durchaus auch Möglichkeiten, um in Ruhe arbeiten zu können und sich Schritt für Schritt weiter zu entwickeln. Aber nicht nur ganz junge, ambitionierte Spieler sind wichtig, sondern auch erfahrene Routiniers. Das sieht auch Fehr so. Als sehr wichtige Spieler im Team sieht er Captain Aleksandar Cvetkovic und Petar Pusic, die beide aber auch noch ziemlich jung sind. Cvetkovic ist 26, Pusic 22 Jahre alt. Diesen beiden Vorbildern werde in der Mannschaft zugehört.

Das Ausland lockt

Um sich weiter zu entwickeln, will Fehr bald in der höchsten Schweizer Fussballliga spielen können. Dort soll sein Weg aber nicht zu Ende sein. «Ja, ich will ganz klar einmal ins Ausland in eine gute Liga wechseln», erklärt der Märchler unmissverständlich. Am liebsten bei seinem Lieblingsklub Real Madrid. Davon träumen viele, wenige schaffen es.
Welche Faktoren sprechen dafür, dass es der junge Buttikner einmal ganz nach oben schaffen könnte? «Meine Schnelligkeit und mein guter Torabschluss», sagt der 20-Jährige. Das Wichtigste, was es im Profisport braucht, reicht der junge Fussballer gleich nach. «Es braucht viel Biss und Einsatzwillen, das habe ich», behauptet er von sich selbst. «Talent alleine genügt nicht.» Mit seiner Rolle bei GC ist er zufrieden. «Ich bin ein wichtiger Spieler», sagt er von sich. Das wird ihm so auch vonseiten des Klubs kommuniziert. Damit das so bleibt, will er alles dafür tun.

Franz Feldmann, Sportredaktion March24 & Höfe24