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08.01.2020

Märchler wanderten nach Schweden aus

Martina und Andreas Ziltener haben ihr gesichertes Leben in der March aufgegeben und sind mit ihren Schlittenhunden nach Schwedisch Lappland ausgewandert. Den Lebensunterhalt bestreitet das Ehepaar mit vielfältigen Arbeiten.

Vier Freunde, zwölf reisefreudige Huskies und Sommerferien … so fängt die Geschichte von Martina und Andreas Ziltener 2013 in Schweden an. Nach diesem Urlaub kaufte das Ehepaar spontan ein Schnäppchenhaus in Degerträsk, einem kleinen Weiler in Schwedisch Lappland. Die Gegend erschien den angefressenen Schlittenhunde-Freunden ein ideales Trainingsgebiet. 

Neue Heimat

2016 haben sie definitiv ihre Zelte in der Schweiz abgebrochen. Der gebürtige Vorderthaler Andreas hat sich in der neuen Heimat eine Werkstatt mit seiner Garageneinrichtung aus der Schweiz eingerichtet, das bringt dem ehemaligen Garagisten ein Nebeneinkommen. Zudem vermieten sie das ehemalige Ferienhaus, das Unterkunft für sieben Personen bietet. Kürzlich hat Andreas eine Sauna eingebaut, ein Angebot, das im Winter besonders reizvoll ist. 

«2003 kauften wir mit Shakira unseren ersten Husky», erzählt die Galgenerin Martina in der gemütlichen Küche ihres typischen Schwedenhauses. Unter dem Tisch liegen ein Dutzend müde und zufriedene Huskies, die von uns Gästen gestreichelt werden wollen. Der Rest tummelt sich in einem 1000 km2 grossen Gelände direkt vor dem Haus. 

Martina und Andreas stiegen in den Schlittenhundesport ein, zuerst mit Skijöring und schon bald mit eigenen Hundeschlittengespannen. Das erste Rennen bestritten sie in Studen, wo sie auch gleich das Musher-Fieber packte. Inzwischen versorgen sie 33 Hunde, organisieren Schlittenfahrten für Gäste aus der ganzen Welt, halten den ganzen Hof in Schuss und räumen Schnee – Langeweile kommt bei den beiden ganz bestimmt nie auf. Nebenbei arbeitet Andreas als Taxi- oder Schulbusfahrer, Martina trägt die Post aus. 

Dieser Artikel erschien in voller Länge am 8. Januar im Höfner Volksblatt und Marchanzeiger.

Heidi Peruzzo