Fenster putzen, Schnee schaufeln, Einkaufen gehen, Backofen oder Estrich ausmisten, Zügelkartons packen, Kinder hüten, Rasen mähen … Für solche einfachen Arbeiten vermittelt das Jugendbüro Privatpersonen, Unternehmen oder Vereinen in der March «Sackgeldjöbbler » zwischen 13 und 18 Jahren. Dazu wird eine Plattform im Internet genutzt, auf der die Stelleninserate aufgeschaltet werden und sich die Jugendlichen melden können.
Höchstens drei Stunden pro Tag
Mittlerweile sind rund 140 Jugendliche auf der Plattform registriert. Damit diese freigeschaltet werden konnten, musste noch einiges getan werden. Barbara Wiget vom Jugendbüro March erklärt: «Wenn sich ein Jugendlicher nach einem Sackgeldjob erkundigt, nehmen wir Kontakt auf und laden die Interessenten zu uns ein.» In einem persönlichen Gespräch wird herausgefunden, welche Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse ein Bewerber mitbringt und welche Arbeiten sich eigenen.
Damit ein Jugendlicher aufgeschaltet und ein Sackgeldjob übernehmen kann, muss zudem eine Einverständniserklärung der Eltern vorgelegt werden. Es gibt bei der Ausführung solcher Arbeiten Auflagen vom Jugendschutz, die berücksichtigt werden müssen. So dürfe ein Schüler während der Schulzeit höchstens drei Stunden täglich und neun Stunden in der Woche arbeiten.
Sackgeldjobs fallen zurzeit weg
Zu Vermittlungen käme es derzeit aber selten, denn die meisten Sackgeldjobs würden coronabedingt wegfallen. Doch Wiget betont: «Ein Sackgeldjob ist ein wichtiger Bestandteil in der Berufsfindung, um erste Einblicke in der Erwachsenenwelt gewinnen zu können. » Die Jugendlichen trainierten dadurch Kompetenzen wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein bereits in der Schulzeit und bereiten sich für die Berufswelt vor. Für Jobanbieter besteht die Möglichkeit, lästige und liegengebliebene Arbeiten abzuarbeiten.