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Kanton
08.02.2021
06.05.2022 15:35 Uhr

Trotz Rekordwinter – Salz hat es noch genug

Schneeräumung in Schindellegi. (Bild: Silvia Gisler)
Schneeräumung in Schindellegi. (Bild: Silvia Gisler) Bild: Silvia Gisler
Im Januar fiel so viel Schnee wie selten. Das benötigte grossen Personal- und Maschineneinsatz sowie massenhaft Streusalz. Und jetzt wird es wieder kalt… ein Engpass ist aber nicht zu befürchten.

Viel ist von der Winterpracht zwar nicht mehr zu sehen. Aber die Erfahrung zeigt, dass Schnee und Eis jederzeit wieder zurückkehren können. Ganz so arg wie im Januar dürfte es allerdings kaum mehr kommen, denn gemäss Meteo Schweiz kommen solche Ereignisse nur etwa alle 15 Jahre vor, wie Urs Germann, Leiter Abteilung Betrieb im Tiefbauamt Kanton Schwyz bestätigt. Ausserordentliche Schneemassen

So war es offensichtlich, dass gewaltige Mengen an Salz und Sole – Flüssigsalz, das seit über zehn Jahren in Kombination mit Streusalz auf den Kantonsstrassen eingesetzt wird – ausgebracht werden mussten. Zahlen für den Kanton Schwyz kann Urs Germann zwar nicht benennen. Die Schweizer Salinen haben gemäss TeleZüri im Januar jedoch schweizweit 111'000 Tonnen geliefert, was tatsächlich neuen Rekord bedeutet.

(Bild: HEV Schweiz)

Es hat noch Salz für alle Fälle

Könnte es also bei einem erneuten Wintereinbruch zu einer Salzknappheit kommen? Nein, gibt Urs Hofmeier als Geschäftsführer der Schweizer Salinen Entwarnung, dank des Ausbaus der Lager habe es genug für alle. In Ausserschwyz stehen die Salzlager in Biberbrugg (600 Tonnen) und Schübelbach (25 Tonnen) bereit, in Pfäffikon kann beim Autobahnunterhalt Salz bezogen werden, wie Germann erklärt. Das grösste Lager mit einer Kapazität von 1'100 Tonnen stehe jedoch in Innerschwyz.

Viel Salz wegen Frostwechsel

Genau diese Innerschwyz sei aber weniger betroffen gewesen, in Ausserschwyz seien die Schneemengen sichtbar grösser gewesen, so Germann. Dass so viel Salz eingesetzt werden musste, habe jedoch weniger mit den Schneemengen als mit den Frostwechseln zu tun. Das heisst, das Schmelzwasser vom Tag lief auf die Strasse und gefror in der Nacht, was sich natürlich als sehr tückisch erweisen kann.

So stand der Winterdienst trotz genügend Salz vor happigen Herausforderungen. Urs Germann: «Alle Strassenunterhaltsdienste und die beauftragten Transportunternehmungen waren mit allen verfügbaren Mitteln und personellen Ressourcen im Dauereinsatz.» Die grossen Schneemaden hätten viel Platz benötigt und in den ersten Tagen zu Einschränkungen, besonders für Fussgänger und Velofahrer, geführt. «Es zeigte sich auch wieder einmal», so schliesst Urs Germann, «dass viele Verkehrsteilnehmer sich nicht mehr gewohnt sind, mit so viel Schnee umzugehen.»

Andreas Knobel, Redaktion March24 und Höfe24