Wegen Covid-19 sind auch die Organisatoren der Sternsingen in diesem Jahr besonders herausgefordert. «Die Not ist durch die Corona-Krise auf der ganzen Welt noch grösser geworden. Auch die Einsamkeit hat vielerorts zugenommen. Darum ist das Sternsingen heute wichtiger denn je», schreibt Missio, das Internationale Katholische Missionswerk mit Stiftungssitz in Einsiedeln auf seiner Webseite. «Sternsinger bringen den Menschen den Segen für das neue Jahr und machen damit deutlich, dass Gott mit uns ist. Er gibt Halt», heisst es weiter.
Geldsammeln ja, aber ohne Singen und Essen
Doch dürfen Sternsingen gemäss BAG überhaupt durchgeführt werden? Ja, dürfen sie, sofern vom jeweiligen Kanton nichts anderes bestimmt wurde, schreibt Missio auf seiner Webseite. Denn mit Stand vom 12. Dezember hat das BAG das Sternsingen als religiöse Veranstaltung qualifiziert. Natürlich bedinge es ein Schutzkonzept, welches die Einhaltung der Hygienemassnahmen definiere. Des Weiteren gelte auch die Maskenpflicht für Kinder ab zwölf Jahren, das Singverbot und die Weisung, dass die Sternsingergruppen keine Wohnungen betreten dürfen. Weder, um sich aufzuwärmen noch um etwas zu trinken. «Insgesamt dürfen nicht mehr als 50 Personen teilnehmen.
Dies betrifft insbesondere auch den Ort, wo die Kinder angekleidet und instruiert werden», schreibt Missio weiter. Zudem dürfe kein gemeinsames Essen und Trinken stattfinden.
Unterschiedliche Handhabung in Ausserschwyz
Gemäss dem «Höfner Kirchenblatt» werden heute in Feusisberg, Schindellegi und Wollerau Sternsinger ausgesandt. Morgen sind dann Freienbach und Pfäffikon an der Reihe. «Es haben sich in diesem Jahr etwas weniger Kinder angemeldet», weiss Brigida Arndgen vom Pfarramt in Pfäffikon. Dies sei aber kein Problem, denn es seien auch weniger Haushalte, die zu besuchen seien, da man sich wie in allen anderen Dörfern auch anmelden musste. Aufs Aussenden zu verzichten, kam für sie nicht infrage. Einerseits weil es ja erlaubt sei und andererseits auch coronakonform durchgeführt werden könne. «Unsere eins bis zwei Gruppen sind zu Fuss unterwegs und werden keine Häuser betreten», hält sie fest. Auch in Feusisberg werden drei Gruppen Sternsinger unterwegs sein. Und in Schindellegi und Wollerau werden es sage und schreibe 33 Kinder sein, die den Segen aussprechen und den Kleber verteilen werden.
In der March verzichten die meisten Dörfer auf das Aussenden. Gabriel Schwyter vom Pfarramt in Lachen, erklärt, dass man nichts habe riskieren wollen und das von Haustüre zu Haustüre gehen als zu heikel empfunden wurde. Sie setzen wie die meisten anderen Märchler Kirchgemeinden stattdessen auf die Segnung von Weihwasser, Kreide und Kohle im Gottesdienst. Die Haussegenskleber können ebenfalls vielerorts im Anschluss an die Messen mit nach Hause genommen werden.